EUROPA/ITALIEN - Malaria, AIDS und Ebola: Experte aus Uganda berichtet über die Tätigkeit des St. Mary’s Hospital der Stiftung „Piero und Lucille Corti“ in Lacor

Dienstag, 14 Juni 2005

Rom (Fidesdienst) - Dr. Zabulon Yoti gehört zu den namhaftesten Ebola-Experten und leitet die Abteilung für öffentliche Gesundheit das Health Management Information System des von der Stiftung Piero und Lucille Corti getragenen „St. Mary’s Hospital in Lacor (Norduganda). Bei einer Veranstaltung in Mailand berichtete er vor kurzem über die Ebola und dessen dramatische Auswirkungen und lieferte dabei auch zahlreiche bisher unveröffentlichte Daten zu dem Phänomen.
In seinem Vortrag erläuterte er das Ausbildungsangebot für Ärzte und Pflegepersonal im Krankenhaus von Lacor und dessen Forschungsprojekte für die Bekämpfung von Aids und Malaria. Er erinnerte daran, dass die Hälfte der Patienten Kinder im Alter unter 6 Jahren sind und dass Kinder und Frauen als schwächste Bevölkerungsgruppe rund 80% der Besucher ausmachen. Die meisten Patienten werden wegen Malaria und Aids behandelt. In Norduganda sind rund 11% der Einwohner Aids-krank, womit die Region über dem Landesdurchschnitt (6%) liegt. Das Krankenhaus betreut auch die Dörfer in der Umgebung der Stadt, wo Kurse für Hebammen veranstaltet werden (nur 20% der ugandischen Frauen entbinden im Krankenhaus), sowie Impfkampagnen und Gesundheitsvorsorge durchgeführt werden.
Dr. Yoti berichtete auch von seiner persönlichen Erfahrung als Arzt im St. Mary’s Hospital wo in den Jahren 2000 und 2002 zahlreiche Ebolapatienten eingeliefert und behandelt wurden. Dabei beschränkte man sich jedoch nicht nur auf die Heilung der Patienten, sondern es wurden auch Daten erhoben, die es erlauben das Phänomen eingehender zu analysieren. Trotzdem wurden die Ursachen bis heute noch nicht identifiziert. Nach Angaben von Zabulon Yoti wird es noch Jahre dauern, bis ein Impfstoff zur Verfügung steht.
Im Rahmen der Veranstaltung gab auch der Vorsitzende der Corti-Stiftung, Dominique Corti, Daten zur Situation in Uganda und insbesondere zur Lage im Norden des Landes, wo sich in der Region Gulu das St. Mary’s Hospital befindet. Im Laufe des Jahres 2004 wurden insgesamt 35.600 Patienten eingeliefert und 236.800 ambulant untersucht. Auf Aids wurden 11.360 Patienten untersucht und insgesamt wurden 236.825 Labortests durchgeführt. Insgesamt wurden 3.878 große Operationen durchgeführt, Das St. Mary’s Hospital in Lacor und die Corti-Stiftung engagieren sich stets an vorderster Front: ihr Engagement ist ein konkretes Beispiel für die Zukunft Afrikas. (AP) (Fidesdienst, 14/06/2005 - 30 Zeilen, 367 Worte)


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