EUROPA/ITALIEN - „Man kann nicht über das menschliche Leben abstimmen“: Professor Luigi Alici, Vorsitzender der Katholischen Aktion Italien, zum italienischen Referendum

Dienstag, 14 Juni 2005

Rom (Fidesdienst) - „Das Referendum hat den Volkswillen zum Ausdruck gebracht: man kann nicht mit einer Volksbefragung, einer Stimmabgabe, über das menschliche Leben entscheiden. Ich glaube, dass die italienische Bevölkerung mit ihrer Stimmenthaltung ausdrücken wollte, dass die Mutterschaft eine äußerst wertvolle menschliche Erfahrung ist, die auf jede nur erdenkliche Weise gefördert werden sollte, aber nicht um jeden Preis; ein Kind darf niemals ein Recht sein, auf das Anspruch erhoben werden kann. Auch die wissenschaftliche Forschung ist notwendig, doch sie darf nicht ohne ethische Grundlagen betrieben werden: nicht alles, was möglich ist, ist auch erlaubt.“
Luigi Alici, der neu gewählte Vorsitzende der Katholischen Aktion Italien, äußerte sich zufrieden über den Ausgang des Referendums zur künstlichen Befruchtung und zur Embryonenforschung in Italien.
„Außerdem“, so Alici weiter, „sollte uns die Volksbefragung zum nachdenken darüber anregen, dass es sich nicht um eine Auseinandersetzung zwischen Glaubenden und Nichtglaubenden handelt. Wir vertreten die Ansicht, dass die Katholiken seit jeher bewusst am öffentlichen leben teilnehmen und einen äußerst wertvollen Beitrag zum Entstehen und zum Wachstum der Demokratie in unserem Land geleistet haben. Und mit Blick auf dieses Engagement sagen wir auch Ja zum Leben, Ja zur Familie, die verteidigt und geschützt werden muss, auch durch angemessene Gesetze, die junge Paare und kinderreiche Familien begünstigen.
Das Leben ist ein wunderbares Geschenk. Es handelt sich dabei nicht um anonyme Ereignis, die isoliert auftreten, sondern um einen einzigen Plan, der von diesem Embryo beginnt und sich zu seiner Fülle hin entwickelt; es geht dabei also um etwas Ganzes, das nicht erfass werden kann, wenn es nicht als Gesamtes gesehen wird, da bereits vom ersten Augenblick an vom Schöpfer geprägt ist, wie auch unsere Bischöfe erinnern.
Als Katholische Aktion Italien danken wir dem Komitee Wissenschaft und Leben und erinnern an unser Bemühen darum, sich Werten auseinanderzusetzen, die die Grundlage unserer Demokratie bilden und an unser Engagement für das Leben und die Familie: diese Themen werden auch weiterhin im Mittelpunkt der erzieherischen Tätigkeit unseres Verbandes stehen. (AP) (Fidesdienst, 14/06/2005 - 29 Zeilen, 342 Worte)


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