AFRIKA/LIBERIA - LIBERIA: BERICHT DER INTERNATIONAL CRISES GROUP ZUR MÖGLICHEN UNTERSTÜTZUNG DER REBELLEN AUS DEM AUSLAND

Freitag, 1 August 2003

Monrovia (Fidesdienst) – Woher bekommen die gegnerischen Parteien in Liberia ihre Unterstützung? Wie aus einem jüngst veröffentlichten Bericht der International Crises Group hervorgeht erhält die größte in Liberia agierende Rebellenbewegung LURD (Vereinigte Liberianer für Versöhnung und Demokratie) Unterstützung aus Guinea. Die liberianische Guerillabewegung hat ihr Hauptquartier in der Stadt Macenta (Guinea) und die Anführer der LURD halten sich in Conakry, der Hauptstadt Guineas, auf.
Nach Angaben des ICG liefert Guinea auch Waffen oder begünstigt den Transit von Waffen zugunsten der liberianischen Rebellenbewegung. Die Behörden in Guinea genehmige der LURD auch die Rekrutierung liberianischer Flüchtlinge in den Aufnahmelagern des Landes.
Andere Beobachter vermuten, dass die Unterstützung der LURD-Rebellen durch Guinea auch von Washington zur Destabilisierung des liberianischen Präsidenten Charles Taylor benutzt wird. Guinea erhält militärische Unterstützung aus Washington, die zum Teil an liberianische Rebellen weitergeleitet werden könnte.
LURD-Rebellen unterhalten auch direkte Verbindungen mit den Vereinigten Staaten. Die Bewegung wird finanziell von Diaspora-Liberianern aus den Vereinigten Staaten unterstützt.
Staatspräsident Taylor, der selbst lang Zeit die Guerilla-Bewegunen in den Nachbarländern finanziell unterstütz hatte, befindet sich nun zunehmend in der Isolation, insbesondere nach den tragischen Ereignissen vom 11. September. Aufgrund seiner Verbindungen zu Vertretern der internationalen Mafia, die ihrerseits Kontakte zu muslimischen Extremisten unterhalten, wird Taylor von Washington zunehmend misstrauisch betrachtet. Nach Angaben der amerikanischen Geheimdienste bedient sich das Terrornetz Bin Ladens Liberias zur Beschaffung finanzieller Mittel aus dem Diamantengeschäft.
Unterdessen wird eine Delegation der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft erwartet, die bei Friedensgesprächen vermitteln soll. Unter anderem soll die Delegation Taylor davon überzeugen, das Land zu verlassen. Außerdem sollen Vorbereitungen für die Stationierung einer afrikanischen Friedenseinheit getroffen werden. Ein erstes Kontingent bestehend aus nigerianischen Soldaten wird voraussichtlich am 4. August eintreffen. (LM) (Fidesdienst, 1/8/2003 – 30 Zeilen, 288 Worte)


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