AFRIKA/LESOTHO - „Die katholische Kirche ist die wichtigste Institution des Bildungswesens in unserem Land“. Die Bischöfe aus Lesotho im Gespräch mit dem Fidesdienst

Samstag, 11 Juni 2005

Rom (Fidesdienst) - „Die meisten Schulen in unserem Land befinden sich in Trägerschaft der katholischen Kirche“, so die Bischöfe von Lesotho im Gespräch mit dem Fidesdienst. Zu der Delegation, die sich anlässlich des Ad-limina-Besuchs in Rom aufhält, gehören der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Bitsoane Evaristus Thatho Bitsoane von Qacha’s Nek, Erzbischof Bernard Mohlasisi von Maseru (Hauptstadt von Lesotho) und Bischof Sebastian Koto Khoarai von Mohale’s Hoek.
„Heute gibt es rund 600 katholische Grundschulen und weiterführende Schulen, womit die katholische Kirche die wichtigste Institution des Bildungswesens in unsrem Land ist. Niemand, nicht einmal der Staat hat so viele Schulen gegründet“, so die Bischöfe.
„Durch das Bildungssystem möchte die Kirche nicht nur einen Beitrag zum Wohl der Bevölkerung leisten, sondern auch vom Evangelium inspirierte moralisch Werte weitergeben“, erklären die Bischöfe des kleinen afrikanischen Landes.
Lesotho ist seit 1966 von Großbritannien unabhängig und ist ringsum von Südafrika umgeben, was das soziale und wirtschaftliche Leben beeinflusst. „In der Tat sind wir was Ressourcen und Arbeitsplätze anbelangt von Südafrika abhängig. Abgesehen von den großen Wasservorkommen gibt es in Lesotho nur relativ wenige Ressourcen“, bekräftigen die Hirten der katholischen Kirche des Landes.
„Ein großes soziales Problem ist die Arbeitslosigkeit. Viele Bürger Lesothos wanderten in der jüngsten Vergangenheit auf der Suche nach einem Arbeitsplatz nach Südafrika aus. Leider nimmt auch in Südafrika seit einigen Jahren die Arbeitslosigkeit zu. Arbeitskräfte aus Lesotho wurden entlassen und sahen sich gezwungen wieder in ihre Heimat zurückzukehren, wo sie sich leider zu den anderen Arbeitslosen gesellen“, so die Bischöfe.
„Abgesehen von der Arbeitslosigkeit stellt auch die Ausbreitung von Aids ein großes soziales Problem dar“, berichten die Bischöfe. 2003 gab es in Lesotho 320.000 AIDS-Kranke und HIV-Infizierte bei einer Gesamtbevölkerung von etwas über 2 Millionen Einwohnern.
„Die katholische Kirche arbeitet mit anderen christlichen Konfessionen im Rahmen von Programmen zur Bekämpfung der Ausbreitung der Krankheit und bei der Betreuung der Kranken und HIV-Infizierten zusammen“, so die Bischöfe zur ökumenischen Kooperation im Land. „Programme der Zusammenarbeit mit den anderen christlichen Konfessionen gibt es auch im Bereich der Bildung, bei der Friedensarbeit und im Bereich der Entwicklungshilfe. Die Christen unseres Landes besitzen einen ausgeprägten ökumenischen Geist, da wir das suchen, was uns vereint und nicht das, was trennt, damit wir dem Herrn und dem uns von ihm anvertrauten Volk besser dienen können. Unser Slogan lautet: ‚Ökumene für das Leben’“.
„Die katholische Kirche verfügt heute über einheimische Priester. Es gibt viele Priester- und Ordensberufe. Wir werden uns jedoch um den Ausbau der Kapazitäten bei der Ausbildung der Priesteramtskandidaten bemühen müssen, denn unser einziges Priesterseminar, das „St. Augustine Major Seminary“ in der Erzdiözese Maseru hat nur eine beschränkte Anzahl von Studienplätzen“, so die Bischöfe abschließend. (LM) (Fidesdienst, 11/06/2005 - 43 Zeilen, 458 Worte)


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