ASIEN/PAKISTAN - Freilassung der italienischen Geisel Clementina Cantoni: Menschenrechtskämpfer fordern Engagement für die anderen Geiseln und Maßnahmen zum Schutz von Mitarbeitern humanitärer Hilfswerke

Freitag, 10 Juni 2005

Lahore (Fidesdienst) - „Wir gratulieren und freuen uns über die Freilassung von Clementina Cantoni. Wir verurteilen die Verantwortlichen unmenschlicher Akte wie Entführungen und Lösegelderpressung, insbesondere wenn es um Zivilisten und Mitarbeiter von Hilfswerken geht. Deshalb fordern wir angemessene Maßnahmen zu ihrem Schutz“, so der katholische Leiter der „Kommission für Frieden und Menschliche Entwicklung“ in Pakistan, Antony Waseem, im Gespräch mit dem Fidesdienst. Die Kommission engagiert sich insbesondere für den Schutz der Menschenrechte und Frieden.
Waseem erklärt im Gespräch mit dem Fidesdienst: „Die Mitarbeiter von Hilfswerken setzen sich für das Wohl der Menschen ein und widmen diesem Engagement ihr Leben, unabhängig von ihrer Staatsbürgerschaft, Sprache oder Rasse. Wir fordern von den Regierungen in Afghanistan und Pakistan deshalb konkrete Schritte zur Bekämpfung von Terrorismus und Intoleranz zum Schutz der Mitarbeiter solcher Hilfswerke. Im Fall Cantoni in bei anderen Geiseln, die sich immer noch in den Händen der Entführer befinden, wurde nicht genug getan. Die Öffentlichkeit und verschiedener Bürgerinitiativen haben zwar ihre Ablehnung zum Ausdruck gebracht und konkrete Maßnahmen gefordert. Doch diejenigen, die wirklich etwas tun können und Mittel zum Eingreifen besitzen, sind die Regierungen. Und manchmal sind politische Interessen stärker als das Engagement für die Menschenrechte.“
Abschließend lanciert Waseem einen Appell: „Wir fordern von den Regierungen in Pakistan, Afghanistan, Irak, konkrete Schritte und nicht nur Versprechen, zum Schutz der Mitarbeiter von humanitären Hilfswerken und zum Schutz der Menschenrechte.“
Die „Kommission für Frieden und menschliche Entwicklung“ in Pakistan engagiert sich als Nichtregierungsorganisation vor allem für den Schutz der Rechte von Minderheiten. Zu den Mitgliedern gehören sowohl Christen als auch Muslime. Auf vielen Gebieten arbeitet die Kommission mit der Justitia et Pax-Kommission der Pakistanischen Bischofskonferenz zusammen. Zur Bekämpfung der Intoleranz in der pakistanischen Gesellschaft ist nach Ansicht von Waseem vor allem die Versöhnung an der Basis von ausschlaggebender Bedeutung. (PA) (Fidesdienst, 10/06/2005 - 30 Zeilen, 315 Worte)


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