AFRIKA/BURUNDI - „Der Sieg der ehemaligen Guerilla-Kämpfer bei den Kommunalwahlen ist eine friedliches Erdbeben, das Burundi neue Perspektiven eröffnen kann“

Freitag, 10 Juni 2005

Bujumbura (Fidesdienst) - „Dies ist ein wahres politisches Erdbeben, das auf friedliche Weise, durch demokratische Wahlen ausgelöst wurde“, so ein einheimischer Beobachter aus Bujumbura im Gespräch mit dem Fidesdienst zur Bekanntgabe der amtlichen Ergebnisse der Kommunalwahlen vom 5. Juni, aus denen die ehemaligen Rebellen der der FDD als Sieger hervorgingen.
Am gestrigen 9. Juni gab die unabhängige Wahlkommission die amtlichen Endergebnisse bekannt. Der Nationale Rate zum Schutz der Demokratie (CNDD) konnte als politischer Flügel der ehemaligen Rebellenbewegung FDD 62,87% der Stimmen auf sich vereinigen. „Alle hofften auf den Sieg der CNDD/FDD, doch es war trotzdem überraschend mit welchem Stimmenvorsprung die ehemaligen Rebellen die Wahl gewannen“, so der Beobachter weiter. Dieses Ergebnis ist auch für die bevorstehenden Parlaments- und Präsidentschaftswahlen von Bedeutung: es scheint fast sicher, dass die CNDD auch bei diesen Wahlen gewinnen wird“.
„Das Ergebnis wurde von einem Großteil der Bevölkerung mit gemäßigtem Optimismus zur Kenntnis genommen, während die politische Klasse, die über Jahrzehnte hinweg an der Macht war, das Ganze mit etwas Sorge betrachtet“, so der Beobachter weiter. „Das Ergebnis ermöglicht dem politischen Flügel der FDD auch eine gewisse Unabhängigkeit gegenüber der militärischen Komponente. Es handelt sich um ein positives Ergebnis und einen Schritt in Richtung Normalisierung in Burundi“.
Die FDD war die größte Rebellenbewegung der Hutu in Burundi. Nach den Jahren des Bürgerkriegs unterzeichnete sie 2003 ein Friedensabkommen mit der Regierung der nationalen Einheit auf dessen Grundlage die ehemaligen Guerillakämpfer in die Armee integriert wurden und der politische Flügel an den Wahlen teilnehmen konnte. (LM) (Fidesdienst, 10/06/2005 - 24 Zeilen, 264 Worte)


Teilen: