ASIEN/INDIEN - Beschluss über die Demolierung von 109 Wohnungen christlicher Familien im Unionsstaat Orissa rückgängig gemacht

Freitag, 10 Juni 2005

Bhubaneshwar (Fidesdienst) - Die Gefahr scheint gebannt: der Premierminister des indischen Unionsstaates Orissa (Nordostindien), Naveen Patnaik, hat den Beschluss über die Demolierung von 109 christlichen Wohnungen rückgängig gemacht.
Die betroffenen Familien im Verwaltungsdistrikt Koraput sind erleichtert, denn zumindest für die nächste Zukunft werden sie ihre Wohnungen nicht grundlos verlassen müssen.
Die Mobilisierung der Bevölkerung hat sich gelohnt: die Appelle derjenigen, die die Prinzipien der Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie in Indien vertreten, blieb nicht ungehört, und zumindest im vorliegenden Fall, konnte sich die große pluralistische Tradition Indiens durchsetzen.
Bei den von der Demolierung bedrohten Familien handelt es sich um Angehörige eines eingeborenen Volkes, die zum Christentum konvertierten. Ihre Präsenz war von extremistischen Hindu-Gruppen wie der „Rashtriya Swayamsevak Sangh“ (RSS), die eine im Unionsstaat Orissa weit verbreitete nationalistische Ideologie vertreten, als störend bezeichnet worden. Im Verwaltungsdistrikt Korqaput sind Episoden extremistischer Gewalt nicht neu. Nach Angaben einheimischer Beobachter, war der Evakuierungsbeschluss für die christliche Siedlung von Vertretern der RSS angeregt worden.
Gegen die Demolierung hatte die einheimische christliche Gemeinde protestiert, die „schwerwiegende Verstöße gegen die in der indischen Verfassung verankerten Gesetze“ beklagte. Erzbischof Raphael Cheenath von Cuttack-Bhuabanesgwar hatte im Gespräch mit dem Fidesdienst von einem Klima der Angst gesprochen, unter dem im Unionsstaat Orissa „Missionare und Ordensleute“ leiden. „Christen werden ausgelacht und im Alltag behindert, wobei die einheimischen Verwaltung und die örtlichen Polizeibehörden untätig zusehen. Eine solche Situation ist untragbar.“ (PA) (Fidesdienst, 10/06/2005 - 25 Zeilen, 240 Worte)


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