ASIEN/INDIEN - Erneute Episoden der Gewalt gegen Christen in ganz Indien: Zwei Frauen im indischen Unionsstaat Karnataka beschimpft und bedroht

Donnerstag, 9 Juni 2005

New Delhi (Fidesdienst) - Die Situation der Christen ist nicht nur im indischen Unionsstaat Orissa allarmierend, wo es vor kurzem zu Episoden der Intoleranz und der Gewalt gegen Christen durch fundamentalistische Hinu-Gruppen kam. In vielen Teilen Indiens klagen christliche Verbände, Kirchen oder einzelne Gläubige über Gewalt und Diskriminierung.
Am 6. Juni wurden im Unionsstaat Karnataka in der Nähe der Stadt Mysore zwei Christinnen von Einheimischen angegriffen, die ihnen vorwarfen, sie versuchten die Bevölkerung zum Christentum zu bekehren. Die beiden Frauen verteilten Flugblätter und Broschüren, die zu einem Gebetstreffen in der Nähe einluden, als sie von extremistischen Hindus umzingelt wurden, die sie beschimpften und bedrohte. Durch das Eingreifen der Polizei konnte das Schlimmste verhindert werden. Die Polizeibeamten leiteten den beiden Frauen Geleitschutz. Die extremistische hinduistische Organisation „Bajrang Dal“ rief im Zusammenhang mit dem Vorfall zu öffentlichen Protesten auf, bei denen die Demonstranten die Christen der Proselytenmacherei (Abwerbung von Gläubigen) beschuldigten.
Nach Angaben der Ortskirche ist das Klima in der Stadt Mysore und Umgebung Besorgnis erregend: die Lage ist angespannt und die Vorurteile oder sogar Hassgefühle vieler Einwohner gegen Christen sind vielerorts spürbar. Viele Katholiken befürchten, dass die extremistische antichristliche Kampagne der Intoleranz auch zu konkreter Gewalt gegen christliche Personen und Einrichtungen führen könnte. (PA) (Fidesdienst, 09/06/2005 - 21 Zeilen, 219 Worte)


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