AMERIKA/ARGENTINIEN - „Der Embryo ist vom Moment der Zeugung an als Wesen eine Person und wächst schrittweise zu einer Reife heran, die in der Geburt und der Entwicklung der Persönlichkeit gipfelt“. Die Vorsitzende der Bioethik-Kommission „Pater José Kentenich“ in Buenos Aires im Gespräch mit dem Fidesdienst

Montag, 6 Juni 2005

Buenos Aires (Fidesdienst) - Am kommenden Sonntag, den 12. Juni werden die Bürger Italiens darüber abstimmen, ob das Gesetz zur künstlichen Befruchtung modifiziert werden soll. Dabei geht es im Einzelnen um die Abschaffung bisher wirksamer gesetzlicher Beschränkungen in vier Bereichen: bei der klinischen Untersuchung und bei Versuchen mit Embryonen; bei der künstlichen Befruchtung und der dabei bisher geltenden Höchstzahl von drei Embryonen; die Unterordnung der Rechte des Ungeborenen unter die Rechte lebender Personen; die Aufhebung des Verbots der heterologen Zeugung, d.h. unter Miteinbeziehung einer dritten Person außerhalb des Elternpaares.
Die Debatte um das italienische Referendum zur künstlichen Befruchtung ist von besonderer Aktualität, da die behandelten Themen von weltweitem Interesse sind. Frau Dr. Elena Lugo vom Säkularinstitut der Schönstatt-Schwestern, Vorsitzende der Bioethik-Kommission „Pater José Kentenich“, die auch als Dozentin und Beraterin für Bioethik tätig ist, erklärte im Gespräch mit dem Fidesdienst, dass in Übereinstimmung mit dem kirchlichen Lehramt und den Gesetzen der Natur, der Embryo vom Moment der Zeugung an „als Wesen eine Person“ ist und „schrittweise zu einer Reife heranwächst, die in der Geburt und der Entwicklung der Persönlichkeit gipfelt“. Deshalb sei es auf der Grundlage dieser von der Wissenschaft anerkannten offensichtlichen Kenntnis, „unter biologischen Gesichtspunkten unverantwortlich, den Prozess der Schwangerschaft in Abschnitte zu unterteilen und die verschiedenen Abschnitte auf der Grundlage funktionellen Kriterien unterschiedlich zu beurteilen“. „Was das Klonen von Embryonen oder die Parthenogenese anbelangt“, so Frau Dr. Lugo weiter, „wird noch über den ontologischen Status und die ethischen Dimensionen diskutiert, doch in dem Maß, in dem der Embryo als Person betrachtet wird, muss seine Würde und seine Integrität respektiert werden“. (RG) (Fidesdienst, 06/06/2005 - 28 Zeilen, 306 Worte)


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