VATIKAN - Beim Angelus-Gebet erinnert der Papst an das Fest des Herzen Jesu und an den hundertsten Todestag des seligen Giovanni Battista Scalabrini, Schutzpatron der Migranten. Aufruf zum Gebet für „die besorgniserregende Situation in Bolivien“ und zur Freilassung der italienischen Geisel in Afghanistan

Montag, 6 Juni 2005

Vatikanstadt (Fidesdienst) - „Am vergangenen Freitag haben wir das Herz-Jesu-Fest gefeiert, dessen Verehrung unter dem Gottesvolk tief verwurzelt ist“, so Papst Benedikt beim Angelusgebet am Sonntag, den 5. Juni, in seiner Ansprache an die auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen. „Mit dem Herz des Erlösers verehren wir die Liebe Gottes zu den Menschen und seinen universalen Heilsplan, seine unendliche Barmherzigkeit“, so der Papst weiter. „Wenn wir das Herz Christie verehren bedeutet dies deshalb, dass wir jenes Herz verehren, das nachdem es uns bis zu seinem Ende geliebt hat, von einem Speer durchbohrt wurde und aus dem vom Kreuz Blut und Wasser strömten, unerschöpfliche Quelle neuen Lebens“. Der Papst erinnerte sodann daran, dass am Herz-Jesu-Fest auch der Welttag für die Heiligung der Priester begangen wurde, eine „günstige Gelegenheit für das Gebet dafür, dass die Priester der Liebe Christi nichts vorziehen.“
„Zutiefst verehrte das Herz Jesu auch der selige Bischof Giovanni Battista Scalabrini, Schutzpatron der Migranten, dessen hundertsten Todestages wir am 1. Juni gedachten. ER gründete die Ordensfamilie der vom heiligen Karl Borromäus, auch als „Scalabrinianer“ bekannt, die das Evangelium vor allem unter den italienischen Auswanderern verkünden sollten. Im Gedenken an diesen großen Bischöfe gehen meine Gedanken zu denjenigen, die fern von der Heimat und oft auch von der Familie leben und wünsche, dass sie auf ihrem Weg stets auf freundliche Gesichter und offene Herzen stoßen, die ihnen in den schwierigen Momenten des Alltags beistehen.“
Nach dem Angelus-Gebet erinnerte der Papst an die sozialen und politischen Spannungen, in verschiedenen Teilen der Welt, die in einigen Fällen in schwere Konflikte einzumünden drohen. „In diesem Momente gelten meine Gedanken vor allem Bolivien und der besorgniserregenden Situation, in der sich das Land befindet. Während ich um euer Gebet bitte, vertraue ich der Gottesmutter meine Hoffnung an und meinen Appell, damit in allen die Sorge um das Gemeinwohl die Oberhand gewinnen möge, der Sinn für Verantwortung und die Bereitschaft zum offenen und loyalen Dialog.“. Außerdem schloss sich der Papst der Bitte des Präsidenten der italienischen Republik, des afghanischen Präsidenten und der italienischen und afghanischen Bevölkerung an und bat um die Freilassung der italienischen Geisel Clementina Cantoni. „Die schmerzliche Erfahrung dieser unserer Schwester soll uns dazu anspornen, dass wir mit allen Mitteln versuchen, den friedlichen und geschwisterlichen Einklang, zwischen Einzelpersonen und Nationen herbeizuführen.“ (SL) (Fidesdienst, 06/06/2005 - 38 Zeilen, 437 Worte)


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