ASIEN/AFGHANISTAN - „Weshalb mobilisiert die Presse im Fall Clementina Cantoni nicht?“, fragt sich der Vorsitzenden der Pakistanischen Bischofskonferenz, der die Freilassung der italienischen Geisel fordert, da „ihre Entführung den Geboten jeder Religion widerspricht“.

Dienstag, 31 Mai 2005

Lahore (Fidesdienst) - „Die Berichterstattung über die Entführung von Clementina Cantoni ist nicht sehr umfangreich. In Pakistan wird fast überhaupt nicht darüber gesprochen. Auch di internationale Presse hat nicht im großen Stil mobilisiert, wie dies in anderen Fällen bei Entführungen von Geiseln aus westlichen Ländern im Irak geschieht. Ich verstehe den Grund für diese Gleichgültigkeit nicht und fordere mit Nachdruck ihre umgehende Freilassung“, so der Präsident der Pakistanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Lawrence Saldanha im Gespräch mit dem Fidesdienst.
„Clementina Cantoni war Mitarbeiterin einer Hilfsorganisation und half armen Frauen in Afghanistan“, so der Erzbischof. „Ihre Entführung ist eine Ungerechtigkeit und sie verstößt gegen die Gebote jeder Religion. Wir fordern mit Nachdruck ihre Freilassung“.
Bischof Saldanha beschreibt im Gespräch mit dem Fidesdienst die derzeitige Situation in Afghanistan wie folgt. „Wir sind sehr besorgt, weil es im Land immer noch allerorts zu Unruhen kommt. Das Gesetz und die Ordnung sind trotz des Bemühens der Regierung nicht garantiert. Außerdem kam es in jüngster Zeit zu Protesten und Kundgebungen im Zusammenhang mit der Nachricht der Schändung des Koran in Guantanamo. Dies hat kollektives Aufsehen erregt. Wir hoffen, dass die Situation sich wieder beruhigt und das Land weiterhin auf dem Weg zu Frieden und Fortschritt vorankommt. Dazu ist natürlich weiterhin die Unterstützung der internationalen Staatengemeinschaft notwendig.“ (PA) (Fidesdienst, 31/05/2005 - 22 Zeilen, 239 Worte)


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