ASIEN/INDONESIEN - Bombenattentate auf Sulawesi, Spannungen auf den Molukken: Christen befürchten mögliche Rückkehr zur allgemeinen Gewalt

Samstag, 28 Mai 2005

Ambon (Fidesdienst) - Die Christen im Osten Indonesiens befürchten nach jüngsten Episoden auf den Molukken und Sulawesi eine mögliche Rückkehr der Gewalt. Bombenanschläge und Morde erschüttern die Einheimischen und der mögliche erneute Ausbruch eines Bürgerkrieges und einer Zeit der allgemeinen Gewalt bereitet den Bürgern des Landes Sorge. Eine solche Perspektive versuchen örtliche zivile und militärische Behörden sowie christliche und muslimische Religionsführer um jeden Preis zu verhindern.
Am 28. Mai explodierten um 8.00 und 8.15 Uhr zwei Bomben auf dem Markt in Tentenna in der Provinz Sulawesi. Dabei starben mindestens 20 Menschen und ebenso viele wurden verletzt. Zum Zeitpunkt der Explosion hielten sich zahlreiche Menschen auf dem Markt auf, in dessen Nähe sich auch ein Polizeikommando und viele Geschäfte befinden. In den vergangenen Monaten war es in der Region Poso, die in den vergangenen Jahren Schauplatz heftiger Auseinandersetzungen zwischen Christen und Muslimen war, bereits zu einer Reihe von Attentaten gekommen. In der Provinz Sulawesi leben Muslime und Christen ungefähr in gleicher Anzahl.
Während sich unter den Menschen in Poso Schrecken ausbreitet, ist die Lage auch auf den Molukken angespannt. Vor einer Woche waren fünf Polizeibeamte von noch nicht identifizierten bewaffneten Männern ermordet worden. Polizei und Armee sollen insbesondere in der Molukkenhauptstadt Ambon die Sicherheit der Einwohner garantieren und Unruhen vorbeugen, die zum Ausbruch eines Bürgerkriegs führen können.
Beobachter befürchten, dass Provokateure oder muslimische Extremisten die Insel mit Waffen versorgen und religiöse Auseinandersetzungen schüren, indem sie Einheimische zum Kampf gegen die Christen auffordern.
Die katholische Kirche auf den Molukken verfolgt die jüngsten Entwicklungen der sozialen und politischen Situation auf dem Archipel mit großer Aufmerksamkeit und versucht gute Beziehungen zu den weltlichen Behörden und den muslimischen Religionsvertretern zu fördern. Angesichts der rigorosen religiösen Trennung der Gemeinden und Stadtviertel der Stadt Ambon versuchen die Katholiken der Stadt vor allem das gegenseitige Kennenlernen unter jugendlichen Gläubigen, insbesondere an den Universitäten zu fördern, damit Werte wie Versöhnung und Engagement für den Aufbau einer friedlichen und gleichberechtigten Gesellschaft auf den Molukken begünstigt werden. (PA) (Fidesdienst, 28/05/2005 - 32 Zeilen, 340 Worte)


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