AFRIKA/SUDAN - „Die Situation in Darfur hat sich nicht gebessert. Die Janjaweed-Milizen treiben weiterhin ihr Unwesen unter der Zivilbevölkerung“, so die Sprecherin des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen

Freitag, 27 Mai 2005

Khartum (Fidesdienst) - „Die Situation in Darfur hat sich leider nicht gebessert“, so die Sprecherin des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR), Laura Boldini zum Fidesdienst. „Die bewaffneten Janjaweed-Milizen treiben weiterhin ihr Unwesen unter der Zivilbevölkerung und die sudanesische Regierung scheint nicht die Absicht zu haben, die Sicherheitslage in der Region zu verbessern. Zwar zeigt die internationale Staatengemeinschaft ein gewisses Interesse an der Region Darfur, doch es muss schneller und entschiedener gehandelt werden.“
Am gestrigen 26. Mai beschloss die Konferenz der Geberländer, die derzeit in Addis Abeba tagt, dass über 200 Millionen Dollar für die logistische Unterstützung der Afrikanischen Union bereitgestellt werden sollen, damit diese ihre Einheiten besser verteilen und die Situation wirksamer kontrollieren kann. Die Konferenz reagierte damit auf den Aufruf des Generalsekretärs der Vereinten Nationen, Kofi Annan: „Es handelt sich um einen Wettlauf mit der Zeit“. Der UN-Generalsekretär hatte in diesem Zusammenhang auch erklärt, dass „dort wo es keine afrikanischen Friedenseinheiten gibt, die Mitarbeiter humanitärer Hilfswerke Zielscheibe militärischer Angriffe werden“.
Unter den Geberländern wird allein Kanada Hilfsmittel in Höhe von insgesamt 134 Millionen bereitstellen, die Vereinigten Staaten werden mit 50 Millionen beitragen, Großbritannien mit 12 Millionen, Frankreich und Deutschland jeweils mit 2,5 Millionen. Die Verhandlungen zwischen der sudanesischen Regierung und den Rebellen sollen nach Aussage eines Vertreters der Afrikanischen Union am 10. Juni wieder aufgenommen werden.
An der Konferenz, die beim Sitz der Afrikanischen Union tagt, nehmen die führenden Vertreter der Panafrikanischen Union, der UNO, der Europäischen Union und der Nato teil. Die Nato wird die logistische Ausrüstung für die Mission der Afrikanischen Union in Darfur bereitstellen, die weiter 7.700 Soldaten der afrikanischen Friedenseinheiten in der Region stationieren will. Bisher sind bereits 2.200 Soldaten vor Ort.
Die humanitäre Krise in Darfur wurde durch einen Bürgerkrieg ausgelöst, der im Februar 2003 infolge der Gefechte zwischen zwei regionalen Rebellengruppen und der mit der Regierung verbündeten berüchtigten Janjaweed-Miliz ausbrach. Infolge der Krise starben insgesamt zwischen 80.000 und 300.000 Menschen und bisher mussten rund 2 Millionen Menschen ihre Heimat verlassen. (LM) (Fidesdienst, 27/05/2005 - 34 Zeilen, 351 Worte)


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