VATIKAN - Jedes Jahr sterben 17 Millionen Menschen an Infektionskrankheiten, darunter 90% in den Entwicklungsländern. Ansprache des Delegierten des Heiligen Stuhls bei der 58. Versammlung der Weltgesundheitsorganisation

Freitag, 27 Mai 2005

Genf (Fidesdienst) - „Leider treten Krankheiten, und insbesondere Infektionskrankheiten, besonders virulent in armen Ländern auf, die aufgrund ihrer Armut nicht die Mittel besitzen, um sich mit Medikamenten zu versorgen. Jedes Jahr sterben 17 Millionen Menschen an Infektionskrankheiten, darunter 90% in den Entwicklungsländern“, so Kardinal Javier Lozano Barragán, Präsident des Päpstlichen Rates für die Gesundheit im Namen der Delegation des Heiligen Stuhls bei der 58. Versammlung der Weltgesundheitsorganisation, die vom 16. bis 25. Mai in Genf tagte.
„Insgesamt 95% der Aidskranken können sich antiretrovirale Therapien nicht leisten“, so der Kardinal in seiner Ansprache. „Gegenwärtig fehlen auf dem Markt dieser Länder auch die Medikamente zur Behandlung der so genannten ‚Krankheiten der Armen’, wie Tuberkulose, Pocken, Denuge, Leishmaniose, verschiedene Formen der Hirnhautentzündung, Schlafkrankheit, usw.“. Von 1.223 neuen Medikamenten, die in den vergangenen 22 Jahren zwischen 1975 und 1997 entwickelt und auf den Markt gebracht wurden, dienen nur 13 der Bekämpfung von Tropenkrankheiten. Auch was die Kindermedizin anbelangt sind die Daten Besorgnis erregend: Von 211 Millionen gezeugten Kindern werden 46 Millionen abgetrieben, 32 Millionen sterben währende der Schwangerschaft oder bei der Geburt und nur 133 Millionen werden lebend geboren.
Sodann erinnerte Kardinal Barragan daran, dass Papst Johannes Paul II. zur Bekämpfung dieser Missstände die Stiftung „Good Samaritan“ gründete, die Kranken in aller Welt helfen soll. Diese Stiftung sei auch bereits von Papst Benedikt XVI. ratifiziert worden. Ziel der Stiftung sei vor allem der Kauf von Medikamenten für Arme: auf diese Weise habe man bereits 11 Ländern in Afrika und jeweils ein Land in Asien und Lateinamerika unterstützen können. In diesem Zusammenhang erinnerte der Kardinal auch daran, dass 26,7% der Pflegeeinrichtungen für Aidskranke in aller Welt sich in Trägerschaft der katholischen Kirche befinden. (SL) (Fidesdienst, 27/05/2005 - 27 Zeilen, 302 Worte)


Teilen: