VATIKAN - Papst kommentiert bei der Generalaudienz den Psalm 116: „Das ganze Gottesvolk dankt dem Herrn des Lebens, der den Gerechten nicht verlässt im Schoß des Schmerzes und der Todes, sondern ihn zur Hoffnung und zum Leben führt“

Mittwoch, 25 Mai 2005

Vatikanstadt (Fidesdienst) - „Der Psalm 116 ist im hebräischen Original eine Einheit mit dem vorhergehenden Psalm 115. Beide bringen den Dank gegenüber dem Herrn zum Ausdruck, der vor dem Albtraum des Todes bewahrt. Im vorliegenden Text erinnert sich der Betende an eine angstvolle Vergangenheit: doch der Betende hält die Fackel des Glaubens hoch, auch wenn auf seinen Lippen die Bitternis der Verzweiflung und des Unglücks lag. Um ihn herum entstand ein eisiger Vorhang aus Hass und Betrug, da seine Mitmenschen sich als falsch und treulos erwiesen. Doch nun verwandelt sich das Flehen in Dankbarkeit, da der Herr den Gläubigen aus der dunklen Kluft der Lüge gerettet hat.“ Bei der Katechese zur Generalaudienz auf dem Petersplatz am Mittwoch, den 25. Mai 2005 kommentierte Papst Benedikt den Psalm 116 „Der Dank für Rettung aus Todesnot“.
Der Betende möchte ein Opfer des Dankes bringen: „Dabei wird neben der Darbringung des Opfers auch die Versammlung des ‚ganzen Volkes’ erwählt, vor dem der Betende Zeugnis von seinem Glauben ablegen will. Bei dieser Gelegenheit wird er auch öffentlich Dank sagen, denn er weiß, dass der Herr, auch wenn der Tod sich nähert, sich mit seiner Liebe über uns neigt. Gott steht dem Leiden seiner Geschöpfe nicht gleichgültig gegenüber, sondern er löst ihre Fesseln“. Aus diesem Grund bezeichnet sich der Betende, der vor dem Tod gerettet wurde, auch als ‚Knecht’ des Herrn, ‚Sohn seiner Magd’, der zum „Haus des Herrn“ gehört. Der Psalm endet mit der Erinnerung an die Danksagung im Tempel: „Der Betende erzählt seine Geschichte, damit alle an den Herrn glauben und ihn lieben sollen. Vor diesem Hintergrund erkennen wir das ganze Gottesvolk, das dem Herrn des Lebens dankt, der den Gerechten nicht verlässt im Schoß des Schmerzes und der Todes, sondern ihn zur Hoffnung und zum Leben führt.
In seinen Grußworten in den verschiedenen Sprachen erinnerte der Papst daran, dass er, am Hochfest Fronleichnam, um 19 Uhr auf dem Platz vor der Lateran-Basilika die heilige Messe feiern wird. „Im Anschluss daran findet die übliche Prozession nach Santa Maria Maggiore statt. Sie alle sind eingeladen, an dieser Feier teilzunehmen, um gemeinsam unseren Glauben an den in der heiligsten Eucharistie gegenwärtigen Christus öffentlich zu bekennen.“
Im Anschluss an die Audienz empfing der Papst das Staatsoberhaupt von Burkina Faso Blaise Comaoré mit seiner Frau und einigen Begleitern; den Präsidenten von Mali, Amadou Tourmani Toure mit Begleitung; und den Premierminister von Swaziland Absalom Themaba Dlamini mit seiner Frau und einigen Begleitern. (SL) (Fidesdienst, 25/05/2005 - 34 Zeilen, 438 Worte)


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