ASIEN/PHILIPPINEN - Entführung auf Mindanao friedlich beendet: katholischer Bischof stellt sich als Geisel zur Verfügung und verhandelt mit den Entführern um die Freilassung

Mittwoch, 25 Mai 2005

Manila (Fidesdienst) - Die Entführung, zu der es gestern Nacht in der Provinz Zamboanga del Sur auf der Insel Mindanao im Süden der Philippinen gekommen war, konnte friedlich beendet werden. Drei bewaffnete Männer hatten insgesamt 16 Passagiere eines Busses in Geiselhaft genommen. Bei den Geiseln handelte es sich ausschließlich um Frauen und Kinder. Die Entführer, die aus Pagadian stammen, hatten gefordert, dass ein Priester an Bord des Busses kommen sollte, der sie auf der Reise nach Ipil begleiten sollte. Bischof Emmanuel Cabajar von Pagadian stellte sich persönlich dafür zur Verfügung und hoffte, durch seine Mittlertätigkeit zur Freilassung der Geiseln beitragen zu können.
Nach mehrstündiger Fahrt Richtung Ipil wurde die Hoffnung des Bischofs wahr: Die Entführer ließen alle Geiseln frei und ergriffen die Flucht. Alle Geiseln waren unversehrt. Die Polizei vermutet, dass es sich bei den Entführen um Mitglieder einer einheimischen Bande handelt. Die Beteiligung kommunistischer oder muslimischer Rebellen wird ausgeschlossen.
Auf den Philippinen kommt es oft zu Entführungen, insbesondere sind dabei Ausländer Zielscheibe dieser Aktionen, da die Behörden und Regierungen der jeweiligen Herkunftsländer diese als finanzkräftige Lösegeldzahler betrachtet werden.
Besonders häufig kommt es auf der Insel Mindano zu solchen Entführungen. Die Insel, auf der viele Muslime leben, ist auch Schauplatz zahlreicher Konflikte und Racheaktionen. Hier kontrollieren kleine „Kriegsherren“ die verschiedenen Gebiete, in denen vor allem Armut und das Bestehen von Rachegefühlen zum Entstehen und zur Verbreitung der Kriminalitätsbereitschaft führen.
Zu den bekanntesten Terrorgruppen, die auf den Philippinen ihr Unwesen treiben, gehört die „Abu-Sayyaf“-Gruppe, die einen unabhängigen islamischen Staat fordert. In jüngster Zeit wurde diese Gruppe massiv von der philippinischen Armee bekämpft. Insbesondere auf der Insel Jolo und auf dem Sulu-Archipel führte dies zu einer Reihe von Festnahmen. Bei der Offensive wurden auch mehrere hochrangige Mitglieder der Gruppe getötet. Die „Abu Sayyaf“-Gruppe finanziert sich vor allem aus Entführungen philippinischer oder ausländischer Bürger. (PA) (Fidesdienst, 25/05/2005 - 29 Zeilen, 321 Worte)


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