ASIEN - WHO billigt neue internationale Gesundheitsbestimmungen während es in Asien zu einer möglichen Veränderung des Auslösers der Geflügelgrippe gekommen sein könnte, die eine Pandemie mit verheerenden Folgen mit sich bringen würde

Dienstag, 24 Mai 2005

Rom (Fidesdienst) - Die 192 Mitgliedsländer Weltgesundheitsorganisation (WHO) billigten im Rahmen der 58. Vollversammlung, die derzeit in Genf tagt, eine Reihe von Bestimmungen und Maßnahmen zur Eindämmung gefährlicher Epidemien wie SARS, Ebola oder der Geflügelgrippe.
Die neuen internationalen Gesundheitsbestimmungen (International Health Regulations, IHR) zur Vorbeugung gegen die Verbreitung von Epidemien wurden damit zu einem Zeitpunkt verabschiedet, an dem die erneute Verbreitung der Geflügelgrippe in verschiedenen asiatischen Ländern die dortigen Gesundheitsbehörden in zunehmende Alarmbereitschaft versetzt. Eine mögliche Mutation des Virus könnte das Entstehen eines neuen Virus begünstigen der auch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann, was eine verheerende Pandemie auslösen könnte.
Das Virus H5N1, das in Asien identifiziert wurde, scheint sich verändert zu haben: auf der einen Seite könnte es zu einer molekularen Veränderung gekommen sein, auf der anderen könnte es auch eine Resistenz gegen die bisher eingesetzten antiretroviralen Medikamente entwickelt haben. Experten beurteilen die neuen Daten bisher jedoch sehr vorsichtig und nur mit Vorbehalten.
Wie aus einem Bericht der WHO hervorgeht könnte es auch zu einer Veränderung des Mechanismus gekommen sein, mit der das Virus die Zellwände angreift. Außerdem bestätigt der Bericht die Resistenz des Virus gegen das Medikament Oseltamivir, das bisher wirksam zur Bekämpfung des Virus H5N1 verabreicht wurde und im Rahmen der wichtigsten Programme zur Vorbeugung gegen eine Verbreitung der Geflügelgrippe zum Einsatz kam. Diese jüngsten Erkenntnisse müssen jedoch nach Aussage der Experten weiteren Prüfungen unterzogen werden.
Angesichts der Tatsache, dass die Epidemie, die Ende 2003 in Asien Ausbrach zur bisher weltweit größten Geflügelgrippen-Epidemie gehörte sollte das Interesse jedoch auf keinen Fall nachlassen. Seit Mitte Dezember letzten Jahres traten in Kambodscha erstmals erneut Geflügelgrippe-Erkrankungen beim Menschen auf. Mehrer Fälle wurden auch aus Nordvietnam und Thailand gemeldet.
Wird die Krankheit nicht unter Kontrolle gehalten, könnte es zu einer Pandemie mit katastrophalen Folgen kommen. Im schlimmsten Fall könnte sich das für die Geflügelgrippe verantwortliche tödliche H5N1-Virus mit einem gemeinen Grippevirus kombinieren und dadurch von Mensch zu Mensch übertragen werden. (AP) (Fidesdienst, 24/05/2005 - 33 Zeilen, 345 Worte)


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