OZEANIEN/AUSTRALIEN - Kardinal George Pell fordert in einem Appell an die Regierung eine Revision der Zuwanderungspolitik

Mittwoch, 18 Mai 2005

Sydney (Fidesdienst) - „Die Zuwanderungspolitik bedarf einer Revision. Der Zustrom illegaler Einwanderer hat aufgehört und die heutige Politik ist zu streng“, so der Erzbischof von Sydney, Kardinal George Pell, in einem Kommentar zum Fall der australischen Staatsbürgerin Vivian Alvarez, die vor vier Jahren aufgrund eines Irrtums der Einwanderungsbehörde des Landes verwiesen wurde. Der Fall wurde zusammen mit anderen in den vergangenen Tagen neu aufgerollt. Die Sache brachte die australische Regierung in Verlegenheit, die seit einigen Jahren strikte Maßnahmen gegen illegale Einwanderer anwendet, wobei auch eine Zwangsausweisung und ein unbegrenzte Untersuchungshaft für Asylsuchende vorgesehen sind.
Verschiedene Menschenrechtsbewegungen hatten in den vergangen Tagen den Rücktritt der Einwanderungsministerin Amanda Vanstone gefordert.
Die harte Linie gegen die illegale Einwanderung spiegelt in Wirklichkeit die Befürchtungen der Öffentlichkeit im Zusammenhang mit der Zuwanderung wieder: die Regierung möchte illegale Einwanderer mit allen Mitteln von einer Einreise nach Australien abhalten. Einige politische Fraktionen und Teile der Gesellschaft übten unterdessen Kritik an der Zuwanderungspolitik im Falle der Asylsuchenden und forderten, das solche Fälle zukünftig vom Roten Kreuz oder religiösen Organisationen betreut werden sollen, bis über das Asylrecht entschieden wird.
Nach Ansicht der australischen Bischöfe ist vor allem auch die Pastoral unter den Einwandern sehr wichtig, Im Falle von Flüchtlingen fordert die Kirche eine angemessene Aufnahme und Respekt für diese als Personen. „Australien ist ein Land mit großer Erfahrung im Bereich der Zuwanderung, ein Land in denen es viele Jahre lang möglich war, ein neues Leben zu beginnen“, so die Bischöfe kürzlich gegenüber dem Fidesdienst. (PA) (Fidesdienst, 18/05/2005 - 26 Zeilen, 259 Worte)


Teilen: