ASIEN/SÜDKOREA - Wiederaufnahme der Nord-Süd-Gespräche: Der Fidesdienst im Gespräch mit dem Sekretär der Bischofskonferenz

Montag, 16 Mai 2005

Seoul (Fidesdienst) - „Jedes Treffen ist ein kleines Zeichen der Hoffnung, doch es müssen die Ergebnisse der Gespräche in Betracht gezogen werden, wenn es um eine Einschätzung geht. Gewiss, wenn man sich trifft, ist das stets positiv, vor allem nach langen Jahren des Schweigens“, so der Sekretär der Koranischen Bischofskonferenz, Bischof. John Chang-yik, in einem Gespräch mit dem Fidesdienst zur Nachricht von der Wiederaufnahme der Nord-Süd-Gespräche.
„In der aktuellen internationalen geopolitischen Situation“, so der Bischof, sieht sich der Norden fast gezwungen, Initiative zu ergreifen und sichtbare Fortschritte in Richtung Entspannung zu machen, angesichts der Tatsache, dass das Land Gefahr läuft, zunehmend isoliert zu werden und neuen Zensuren und Maßnahmen der internationalen Staatengemeinschaft drohen“.
„In Südkorea bereitet vor allem die Weideraufnahme der nuklearen Aufrüstung in Nordkorea sorge. Man fragt sich hier: Gegen wen könnten solche Atomwaffen eingesetzt werden? Die koreanische Halbinsel befindet sich wischen Giganten wie China und Russland auf der einen und Japan und Nordkorea auf der anderen Seite und man darf nicht vergessen, dass sie im vergangenen Jahrhundert ein Stein auf dem internationalen Spielbrett der Großmächte war.“, so der Mitarbeiter der Bischofskonferenz weiter.
Zur Lage in Nordkorea betont Bischof Chang-yik: „Man vermutet, dass schwere Menschenrechtsverstöße stattfinden und das die Armut sehr groß ist, doch es ist sehr schwierig, die Lage zu dokumentieren. Als Kirche tun wir unser möglichstes, um unseren Brüdern und Schwestern in Nordkorea mit humanitären Hilfen zur Seite zu stehen, doch ein weiteres Problem besteht darin, dass es im Norden weder Priester noch Ordensleute gibt, zu denen wir direkte Beziehungen unterhalten können und die Kontakte zur staatlich anerkannten Katholischen Vereinigung werden von der Regierung kontrolliert. Bei unserer Arbeit ist vor allem die Versöhnung von vorrangiger Bedeutung und auf lange Sicht die Wiedervereinigung des koreanischen Volkes.“
Unterdessen gab Südkorea bei der Eröffnung der Gespräche zwischen den beiden Landesteilen am 16. Mai im nordkoreanischen Kaesong bekannt, man sei nach zehnmonatigem Stillstand bereit, „neue und ernsthafte Vorschläge zu machen“, was die politische Lösung der Nuklear-Frage anbelangt, wenn Nordkorea an den multilateralen Verhandlungstisch über die atomare Aufrüstung des Regimes in Pjöngjang zurück kehre. (PA) (Fidesdienst, 16/05/2005 - 31 Zeilen, 353 Worte)


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