OZEANIEN/AUSTRALIEN - „Großzügigkeit“ bei den Verhandlungen mit Osttimor über die Seehoheit fordern die australischen Bischöfe

Freitag, 13 Mai 2005

Sydney (Fidesdienst) - Nach der Wiederaufnahme der Gespräche über die Seehoheit für die Gewässer vor Osttimor, in denen es große Gas- und Erdölvorkommen gibt, fordert die Australische Bischofskonferenz in einem Appell an die Regierung „Großzügigkeit“ gegenüber dem kleinen asiatischen Staat.
In einer offiziellen Verlautbarung erinnern die Bischöfe daran, dass die Menschen in Osttimor um das Überleben kämpfen und das Land sich mit Armut und Unterentwicklung konfrontiert sieht, weshalb politische und finanzielle Unterstützung zur Verbesserung der Wirtschaftslage notwendig sind, damit es für die Bevölkerung in Zukunft soziales Wohlergehen geben kann. Die Bischöfe heben in diesem Zusammenhang auch hervor, dass Australien Osttimor traditionell nahe Stehe und das kleine Land auch im Kampf um die Unabhängigkeit von Indonesien unterstützte. „Aus diesem Grund“, so die Bischöfe, „ist es wichtig, dass bei den gegenwärtigen Verhandlungen über die Gas- und Erdölvorkommen diese Großzügigkeit fortgesetzt wird, damit unsere kleines Nachbarland weiterhin auf dem Weg der Entwicklung, die es dringend braucht, voran schreiten kann“.
Osttimor gehört zu den ärmsten Ländern Asiens und ist von internationalen Hilfen abhängig. Nach Schätzungen sind rund 80% der Bevölkerung arbeitslos. Die Erdgas- und Erdölvorkommen im Meer vor Osttimor, die Gegenstand der derzeitigen Verhandlungen über die Seehoheit sind, stellen deshalb eine wichtige finanzielle Ressource dar. 1989 unterzeichneten Australien und Indonesien (zu dem Osttimor damals gehörte) das „Timor Gap Treaty“ über die Aufteilung der Ressourcen. Nach der Proklamation der Unabhängigkeit von Osttimor wurde das „Timor Sea Treaty“ unterzeichnet, das festlegt, das Timor 90% des Gebietes nutzen kann, das aber nur einen geringen Anteil der Reichtümer unter dem Meeresboden umfasst.
Die Demokratische Republik Osttimor wurde offiziell am 20. Mai 2002 nach einer Übergangszeit unter Verwaltung der Vereinten Nationen gegründet. 95% der Einwohner (800.000) bekennen sich zum katholischen Glauben. Damit ist Osttimor das asiatische Land mit dem prozentual höchsten Anteil an Katholiken. (PA) (Fidesdienst, 13/05/2005 - 31 Zeilen, 308 Worte)


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