AFRIKA/LIBERIA - „WIE LANGE WILL DIE WELT NOCH MIT DEM EINGREIFEN WARTEN?“ APPELL DER CONSOLATA MISSIONSSCHWESTERN AUS LIBERI. AUCH IN DEN MISSIONEN GEHEN DIE VORRÄTE ZU ENDE

Dienstag, 29 Juli 2003

Monrovia (Fidesdienst) – „Wir machen uns Sorgen um unsere Mitschwestern in Buchanan“, so die Consolata Missionsschwestern, deren Mission sich rund 50 Kilometer südlich der liberianischen Hauptstadt befindet. „Die Rebellen der MODEL (Bewegung für Demokratie in Liberia) sind in die Mission eingedrungen, in der sich unzählige Flüchtlinge aufhielten, und haben das Fahrzeug unserer Mitschwestern mitgenommen. Dabei haben die Milizionäre zunächst keine weitere Gewalt verübt, doch wir befürchten, dass sie zurückkehren werden, um zu plündern und davon wären vor allem auch die Vertriebenen betroffen“, so die Missionarinnen. Am 28. Juli haben die Rebellen der MODEL die strategisch wichtige Hafenstadt Buchanan eingenommen, der rund 90 Kilometer südlich von Monrovia liegt. Unterdessen liefern sich in der Hauptstadt weiterhin die Soldanten des Präsidenten Charles Taylor und die Rebellen der LURD (Vereinigte Liberianer für Versöhnung und Demokratie) heftige Gefechte. Zwischen den beiden Rebellengruppen könnte sich eine Allianz bilden.
Unterdessen verschlechtert sich die humanitäre Lage: „Auf den Straßen von Monrovia verhungern die Menschen, vor allem Kinder sind am Rande ihrer Kräfte“, so die Missionsschwestern. „Die Lebensmittel gehen zu Ende und das was noch vorhanden ist, wird zu Höchstpreisen verkauft. Wir wissen nicht was in den Flüchtlingslagern geschieht, wo die Hilfswerke ihre Unterstützung eingestellt haben“
Angesichts dieser dramatischen Situation versuchen die Consolata Missionsschwestern den Menschen, die bei ihnen Zuflucht suchen, so gut wie möglich zu helfen: „Wir sind nur zu fünft, zwei in Harbel (Monrovia) und drei in Buchanan, und wir haben beschlossen, hier zu bleiben und diesen Menschen beizustehen, die von der internationalen Staatengemeinschaft vergessen zu sein scheinen. Wo bleiben die seit langem versprochenen Friedenstruppen?“, fragen sich die Schwestern.
Unterdessen häufen sich Aufrufe zum Waffenstillstand. Die Basisgemeinschaft Sant’Egidio, die als Mittlerin bei den Friedensgesprächen wirkt, bekräftigt in einer jüngst veröffentlichten Verlautbarung das eigene Engagement in Zusammenarbeit mit der internationalen Staatengemeinschaft „damit die gegnerischen Parteien zu einer baldigen Verständigung auf eine politische Lösung des Konflikts gelangen“. (Fidesdienst, 29/7/2003 – 31 Zeilen, 332 Worte)


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