ASIEN - Über 12 Millionen Menschen als Zwangsarbeiter versklavt - Ein Appell der Weltarbeitsorganisation - Asien ist trauriger Rekordhalter

Donnerstag, 12 Mai 2005

Genf (Fidesdienst) - Asien ist trauriger Rekordhalter: von den insgesamt 12 Millionen Menschen, die in aller Welt zur Arbeit gezwungen und versklavt werden leben 75% in asiatischen Ländern. Dies geht aus einem Bericht der Weltarbeitsorganisation (ILO) mit Sitz in Genf hervor, die neue Strategien und ein globales Bündnis zwischen Regierungen, internationalen Einrichtungen und Gewerkschaften bei der Bekämpfung von Schwarzarbeit und Sklaverei fordert.
In vielen Ländern fehlt es an einer spezifischen Gesetzgebung zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt, die Männer, Frauen und Kinder auf dem Arbeitsmark in aller Welt jeden Tag über sich ergehen lassen müssen.
Nach den von der ILO verbreiteten Daten leben in Asien insgesamt 9,5 Millionen Menschen in Sklaverei. Gefolgt von Lateinamerika und Karibik (1,3 Millionen); den afrikanischen Ländern südlich der Sahara (660.000) und dem Nahen Osten und Nordafrika (260.000). Doch das Phänomen ist auch in den Industrieländern verbreitet (360.000 Personen) und in den Ländern, in denen sich die Wirtschaft in der Übergangsphase befindet (260.000). Laut ILO handelt es sich bei 40 bis 50% der Sklaven auf dem Arbeitsmarkt um Minderjährige im Alter unter 18 Jahren.
„Durch Zwangsarbeit werden den Menschen ihre grundlegenden Rechte und ihre Menschenwürde verweigert“, so der Generaldirektor der ILO. Joan Somavia. „Damit es eine Globalisierung geben kann, die den Menschen respektiert, muss die Zwangsarbeit unbedingt bekämpft werden“, so Somavia, nach dessen Ansicht der erste Schritt hierzu eine entsprechende Gesetzgebung in den betroffenen Ländern und die Bekämpfung der strukturellen Gründe des Phänomens sind. In ihrem Bericht mit dem Titel „Ein globales Bündnis gegen Zwangsarbeit“ liefert die ILO einen umfassende Analyse der Fälle, Kontexte, Akteure und der sozioökonomischen und kulturellen Aspekte des Phänomens.
Der Sektor, in dem Zwangsarbeit am meisten verbreitet ist, ist die Landwirtschaft und das Handwerk sowie die Textilindustrie. Ein weiterer Sektor ist die sexuelle Ausbeutung, die insbesondere auch zu einer Ausdehnung des Phänomens des Menschenhandels beiträgt. Über 2,5 Millionen Personen werden von paramilitärischen Gruppen und Rebellebewegungen in zahlreichen Konflikten in aller Welt versklavt. (PA) (Fidesdienst, 12/05/2005 - 32 Zeilen, 337 Worte)


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