AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Zehn Jahre nach der Veröffentlichung des nachsynodalen Apostolischen Schreibens „Ecclesia in Afrika“ analysieren die sechs Diözesen in Süd- und Nordkivu den Stand der Evangelisierung im Osten des Landes

Dienstag, 10 Mai 2005

Bukavu (Fidesdienst) - „Dieser Tag wird in die Annalen der Ortskirche in Kivu eingehen“, so der Sekretär der Provinzversammlung der Bischöfe des Kivu (APEKI), Prälat Jean Baptiste Ruhangambugabu, zur gestrigen Eröffnung einer Tagung, in deren Rahmen sich in Bukavu rund dreißig Vertreter aus den sechs Diözesen in Nord- und Südkivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo (Butembo-Beni, Goma, Uvira, Kasongo, Kindu und Bukavu) versammeln. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht das nachsynodale Apostolische Schreiben, das Papst Johannes Paul II. 1995 veröffentlichte.
„Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Veröffentlichung des nachsynodalen Apostolischen Schreibens durch Papst Johannes Paul II. möchten wir eine Analyse anstellen“, so Prälat Jean Baptiste Ruhangamugabu in einer Mitteilung, die der Leiter von „Radio Maria Malkia wa Amani" in Bukavu, Pater Luigi Lo Stocco, dem Fidesdienst zur Verfügung stellt. Mit Blick auf die schwierige politische Lage im Land fügt der Prälat hinzu: „Wir müssen uns jedoch bewusst sein, dass vor dem sozi-politischen Hintergrund in unserem Land der Begriff „Analyse“ eine sehr einseitige Bedeutung hat. Wenn Politiker die Übergangszeit analysieren, dann haben sie dabei nur ein einziges Schema im Kopf. Für sie bedeutet Analyse das Feststellen des Scheiterns, die Suche nach den Verantwortlichen und die Bestrafung der Schuldigen. Für die Kirche war dies nie so“.
Die Kirche in Nord- und Südkivu möchte sich insbesondere nach den Fortschritten der letzten 10 Jahre befragen. Die Leiter der Abteilungen für ökonomische Verwaltung, für das katholische Bildungswesen, der Kommissionen für Gerechtigkeit und Frieden und für soziale Kommunikationsmittel und der Büros für Entwicklung werden sich bis Samstag, den 14. Mai mit den Richtlinien und Lehren des nachsynodalen Apostolischen Schreibens „Ecclesia in Africa“ und deren Umsetzung in Kivu, in den Gemeinden der Region und in den Einrichtungen der Kirche befassen. Dabei wird es auch um das Engagement der Kirche als Familie Gottes im Wahlprozess in der Demokratischen Republik Kongo gehen.
Abschließend bekräftigt Prälat Ruhangamugabu: „Wir werden uns daran erinnern müssen, dass wir nur Techniker im Dienst der kirchlichen Autorität sind, die allein Richtlinien zum Wohl der Kirche festlegen kann. Die bedeutet nicht, dass unsere Arbeit nutzlos wäre; sie erfordert vielmehr ein großes Maß an Geduld und Taktgefühl, wenn es darum geht eine Debatte einzuleiten und eine neue Kultur oder Mentalität entstehen zu lassen, die alle auf die Dynamik der Synode einstimmt. Der Weg ist lang, aber es lohnt sich, ihn zu gehen. Denn es ist ein Weg der Auferstehung und der Hoffnung, wie dies auch die Sondersynode der Bischöfe für Afrika im Jahr 1994 war“. (LM) (Fidesdienst, 10/05/2005 - 38 Zeilen, 437 Wörter)


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