AFRIKA/ZENTRALAFRIKA - „Das Land erwartet vom neuen Präsidenten die Beendigung der Überganszeit und den Beginn internationaler Hilfsprogramme“, so ein Missionar

Samstag, 7 Mai 2005

Bangui (Fidesdienst) - „Die Wiederwahl des bisherigen Präsidenten Francois Bozizé ist sehr wahrscheinlich. Es gibt derzeit keine besonderen Spannungen abgesehen von kleineren Unruhen bei den Wahlveranstaltungen der Oppositionspartei“, so ein Missionare im Gespräch mit dem Fidesdienst zur Situation in der Zentralafrikanischen Republik am Vorabend des zweiten Wahlgangs bei den Präsidentschaftswahlen am vom 8. Mai.
„Die Menschen hoffen, dass die internationale Staatengemeinschaft nach Ende der Wahl Fonds für die Entwicklung des Landes bereit stellen wird“, so der Missionar weiter. „Die internationale Staatengemeinschaft fordert, dass Bozizé, der durch den Bürgerkrieg an die Macht gelangte, durch eine offizielle Wahl in seinem Amt bestätigt wird. Das Land hat für die Organisation der Wahl sehr große Ausgaben auf sich genommen. Die Menschen erwarten nun den die Genehmigung und den Beginn der internationalen Hilfsprogramme“.
Über 1,5Millionen wahlberechtigte Bürger sollen beim zweiten Wahlgang der Präsidentschafts- und Parlamentwahlen ihre Stimme abgeben. Den ersten Wahlgang am 13. März gewann Bozizé mit 42,97% der Stimmen. Der ehemalige Premierminister Martin Ziguélé erhielt 23,53% der Stimmen. Da jedoch keiner der beiden Stimmen die notwendige absolute Stimmenmehrheit (50% + 1) auf sich vereinigen konnte, wurde nun ein zweiter Wahlgang notwendig.
In Zentralafrika herrschte in den Jahren 2002-2003 ein blutiger Bürgerkrieg, dessen Folgen das Land mühsam zu bewältigen versucht. Nach monatelangen Auseinadersetzungen stürzte der Armeemajor Francois Bozizé am 15. März den Staatspräsidenten Ange-Félix Patassé, der darauf in ins Ausland flüchtete. Nach der Bildung der Regierung der Nationalen Einheit wurde Bozizé von der internationalen Staatengemeinschaft als Staatspräsident für eine Übergangszeit in der Zentralafrikanischen Republik anerkannt. Bozizé hatte sich verpflichtet noch vor Mitte 2005 Neuwahlen einzuberufen.
Zentralafrika gehört zu den ärmsten Ländern der Welt mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf -Einkommen von 260 Dollar und einer Auslandsverschuldung im Umfang von 1,325 Milliarden Dollar. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 39,5 Jahren und die Sterblichkeit der Kinder im Alter unter 5 Jahren bei 11,5%. Weniger als die Hälfte der Erwachsenen (48,5%) können lesen und schreiben. (LM) (Fidesdienst, 07/05/2005 - 34 Zeilen, 333 Worte)


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