EUROPA/ITALIEN - Seit 25 Jahren ist die Pockeninfektion eingedämmt: An der hochansteckenden Infektionskrankheiten erkrankten bei früheren Epidemien bis zu 80% der Bevölkerung

Freitag, 6 Mai 2005

Rom (Fidesdienst) - Am 8. Mai 1980 wurde bei der 32. Versammlung der Weltgesundheitsorganisation die Pockeninfektion als eingedämmt erklärt.
Nach 25 Jahren erinnert das italienische Forschungszentrum der WHO dieses Ereignis mit einem Kongress am 19. Mai an die Geschichte dieser Krankheit. Auf dem Programm steht auch ein Vortrag zum Thema „Pocken und Bioterrorismus“, in dem darauf hingewiesen wird, dass seit 20 Jahren nicht mehr gegen Pocken geimpft wird.
Erstmals wird eine Pocken-Epidemie im Jahr 1350 vor Christus erwähnt, die Bischof Mario von Anvenches in der Schweiz im Jahr 570 nach Christus noch unter dem Namen „Variaola“ erwähnt, wobei er sich wahrscheinlich auf den lateinischen Ausdruck „varaus“ (Pustel) oder „varius“ (gefleckt) bezieht.
Die Pockeninfektion ist eine hochansteckende Krankheit, deren Virenstämme noch in Labors in den Vereinigten Staaten und in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion aufbewahrt werden.
Der Pockenerreger ist ein Virus aus der Familie der Orthopoxviridae, das in zwei unterschiedlichen Formen auftritt und zum einen eine leichtere zum anderen eine tödliche Erkrankung auslöst. Das Virus ist resistent gegen Temperatureinflüsse und seine kleinen Ausmaße erlauben eine Verbreitung durch Tröpfcheninfektion, was es auch für bioterroristische Zwecke geeignet macht.
Bei Epidemien wurde das Virus von Mensch zu Mensch über die Atemwege übertragen, besonders ansteckend ist die Krankheit während der ersten Woche. Die Inkubationszeit beträgt etwa 12 Tage. Die Symptome sind Fieber, Erschöpfung, Gliederschmerzen und eine darauf folgende Veränderung des Hautbildes. Führt die Krankheit, deren Sterblichkeitsrate bis zu 30% erreicht, dann tritt dieser meist zwei Wochen nach Ausbruch der Krankheit ein. (AP) (Fidesdienst, 06/05/2005 - 26 Zeilen, 265 Worte)


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