AFRIKA/TOGO - „Wir danken Papst Benedikt XVI. für den Aufruf zum Frieden in Togo“

Dienstag, 3 Mai 2005

Lomé (Fidesdienst) - „Es stimmt zwar, dass es derzeit nicht mehr zu Ausschreitungen auf den Straßen klommt, doch die Lage bleibt weiterhin sehr angespannt und die Menschen haben Angst. Die Soldaten töten weiterhin Oppositionsanhänger“, so einheimische Beobachter aus Togo zum Fidesdienst. „Erst gestern wurden in einer Kleinstadt an der Grenze zu Benin 14 Menschen ermordet“, bestätigen die Beobachter.
„Das Risiko eines Bürgerkriegs besteht weiterhin. Man fragt sich, was geschehen wird, wenn die endgültigen Ergebnisse der Wahlen vom 24. April bekannt gegeben werden. Wird die Wahl des Kandidaten der Regierungspartei Faure Gnassingbe Eysdéma bestätigt, könnte die Opposition zu neuen Protesten aufrufen und dieses Mal könnten die Demonstranten bewaffnet sein“, so die Beobachter. „Bisher wurden Waffen nur von den Soldaten benutzt. Die Demonstranten waren nur mit Molotowcocktails oder Hiebwaffen ausgerüstet. Doch Togo ist seit langem Umschlagplatz für Waffengeschäfte mit den Nachbarländern. Diese Mal könnten die Waffen im eigenen Land benutzt werden.“
Einige Beobachter berichten auch von einer möglichen Spaltung in den Reihen der Armee, wie auch der Urnengang unter Beweis stellte, bei der die einfachen Soldaten größtenteils den Oppositionskandidaten wählten (vgl. Fidesdienst vom 29. April 2005). Eine solche Spaltung könnte im Land zusätzliches Chaos verursachen.
„Die Informationsblockade wird fortgesetzt: die Zugänge zum Internet wurden gesperrt und verschiedene unabhängige Rundfunksender, wie zum Beispiel der katholische Sender „Radio Maria“ wurden geschlossen“, so die Beobachter weiter. „Die katholische Kirche wird unter Druck gesetzt. Die Kommissionen für Gerechtigkeit und Frieden hatten in verschiedenen Pfarreien Beobachter bei den Wahlen bereitgestellt, wofür sie von der regierungstreuen Presse kritisiert wurden“.
„Wir danken Papst Benedikt XVI. dafür, dass er in seiner Ansprache zum Regina Caeli-Gebet am Sonntag, den 1. Mai, an Togo erinnerte. Wir vertrauen auf sein Gebet und auf seine Fürsprache bei den Mächtigen der Welt, damit Togo wieder den Weg zum Frieden und zur Demokratie findet“, so die Beobachter abschließend. (LM) (Fidesdienst, 03/05/2005 - 31 Zeilen, 314 Worte)


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