ASIEN/PAKISTAN - Stopp für die Verfolgung religiöser Minderheiten: Appell der Kommission für Frieden und menschliche Entwicklung in Pakistan

Montag, 2 Mai 2005

Lahore (Fidesdienst) - In einem jüngst veröffentlichten Appell fordert die von dem Intellektuellen und Menschenrechtskämpfer Anthony Waseem geleitete Kommission für Frieden und die menschliche Entwicklung mit Sitz in Lahore die Beendigung von Angriffen gegen religiöse Minderheiten und insbesondere gegen Christen, den Schutz des Rechtes auf Kultfreiheit und auf die grundlegenden Freiheiten der Person; den Schutz für Anhänger aller Religionen.
Kurz vor der Veröffentlichung des Appells hatte eine weitere Episode der Gewalt die christliche Glaubensgemeinschaft in Pakistan erschüttert: der junge protestantische Christ Shahbaz Masish wurde gefoltert und ermordet. Die Tat hat dem Anschein nach religiöse Hintergründe. Vor einem Monat soll der junge Mann von einigen Arbeitskollegen aufgefordert worden sein, zum Islam zu konvertieren. Auf seine Weigerung soll ein Streit gefolgt sein, bei dem man ihm bereits mit Mord drohte. Am 23. April sollen ihn die beiden Kollegen Ouban und Afzal ihn unter dem Vorwand einer zu erledigenden Arbeit in die Falle gelockt haben: zusammen mit anderen Personen sollen sie ihn bis zur Bewusstlosigkeit gefoltert und schließlich ermordet haben.
Die Kommission fordert nun mit von der pakistanischen Regierung Nachdruck die Festnahme und Bestrafung der Schuldigen. „Es müssen Maßnahmen ergriffen werden, die solche grausamen Handlungen verhindern“, heißt es in dem Appell, in dem auch die zuständigen polizeilichen Behörden zu einer Änderung des eigenen Verhaltens aufgerufen werden, denen man vorwirft, dass sie oft zu wenig eingreifen. „Vor religiöser Diskriminierung muss auf allen Ebenen und mit allen Mitteln abgeschreckt werden“, heißt es in dem Papier weiter.
Die Kommission für Frieden und menschliche Entwicklung in Pakistan ist eine Nichtregierungsorganisation, die sich vor allem für den Schutz der Menschenrechte und der Minderheiten einsetzt. Der Organisation gehören sowohl Muslime als auch Christen an. Oft arbeitet die Organisation mit der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der Pakistanischen Bischofskonferenz zusammen.
Nach Ansicht von Waseem wäre es zur Bekämpfung der Intoleranz in der pakistanischen Gesellschaft notwendig, ein gesellschaftliches Gewebe des Friedens und der Aussöhnung von der Basis her aufzubauen. In diesem Sinn sollte sich ein Netz von Organisationen, Bewegungen und Gruppen mobilisieren. Der Leiter der Kommission betonte in diesem Zusammenhang auch die Notwendigkeit der Förderung eines gemäßigten Gedankenguts unter der Bevölkerung, zur wirksamen Bekämpfung von Terrorismus und religiöser Intoleranz. (PA) (Fidesdienst, 02/05/2005 - 35 Zeilen, 374 Worte)


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