AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Die Annäherung zwischen dem Präsidenten und dem Oppositionsführer lässt auf lange Sicht auf eine Wende in der Krise hoffen

Donnerstag, 28 April 2005

Abidjan (Fidesdienst) - „Dies ist ein weiterer Schritt in Richtung einer Überwindung der Krise“. Mit diesen Worten kommentieren Beobachter aus Kreisen der Ortskirche gegenüber dem Fidesdienst den Beschluss des ivorischen Präsidenten Laurent Gbagbo eine Kandidatur des Oppositionsführers Alessandre Qouattara bei den Präsidentschaftswahlen im Oktober dieses Jahres zu erlauben. In einer Fernsehansprache hatte der ivorische Präsident am 26. April erklärt, der werde unter Berücksichtigung der Vereinbarungen, die am 6. April von allen Beteiligten der ivorischen Krise in Pretoria unterzeichnet wurden, den Artikel 48 der Verfassung des Landes nutzen, der dem Präsidenten eine besondere Befugnis bei der Entscheidung über eine Kandidatur gewährt. Bei den Präsidentschaftswahlen des Jahres 2000 war die Kandidatur des aus dem Norden des Landes stammenden muslimischen Ouattara nicht erlaubt.
„Der Beschluss ist Präsidenten Gbagbo nicht leicht gefallen, was auch ein seinem etwas finsteren Gesichtsausdruck abzulesen war“, so der Beobachter. „Das Staatsoberhaupt hat Ouattara zwar eine Kandidatur erlaubt, ihm jedoch gleichzeitig vorgeworfen, er sei für den Bürgerkrieg verantwortlich“.
„Die Ansprache des Staatsoberhaupts wurde von den Bürgern begrüßt. Dies gilt auch für die von den Rebellen besetzten Gebiete“, so der Beobachter weiter. „Ein neues Element, das zu weiteren Auseinandersetzungen zwischen dem Staatsoberhaupt und der Opposition führen könnte ist der Beschluss des Präsidenten, das Staatliche Statistikinstitut mit der Vorbereitung der für den Urnengang notwendigen Ausweise zu beauftragen. Da es sich um eine Regierungseinrichtung handelt, besteht in den Reihen der Opposition der Verdacht, dass die Wahlen manipuliert werden könnten. „Die Krise scheint sich jedoch einer Lösung zu nähern, auch wenn dies noch einige Zeit dauern wird“. (LM) (Fidesdienst, 28/04/2005 - 25 Zeilen, 271 Worte)


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