AMERIKA/ECUADOR - „Wir fordern die Bürger Ecuadors und alle gesellschaftlichen und politischen Kräfte auf, sich mit vereinten Kräften für das Wohl unseres Landes einzusetzen. Das Parlament soll seine Handlungsweise ändern und sich allein dem Gemeinwohl widmen“. Besorgter Appell der Bischöfe

Donnerstag, 28 April 2005

Quito (Fiesdienst) - Die katholische Kirche hat in Ecuador in jüngster Zeit in mehreren offiziellen Verlautbarungen auf die wachsende Unzufriedenheit der Bürger angesichts der wirtschaftlichen, sozialen und sittlichen Krise im Land hingewiesen. Die gegenwärtige Situation lasse vermuten, dass man auf dem Weg zur Anarchie, zur Diktatur oder zum Bürgerkrieg sei, hatten sie gewarnt, was sich zum Teil leider bewahrheitete. In den vergangenen Wochen kam es in Ecuador zu einer allgemeinen Mobilisierung. Bei der Unterdrückung der Demonstrationen gab es zahlreiche Tote und Verletzte. Infolge heftiger Bürgerproteste sah sich Staatspräsident Lucio Gutierrez zum Rücktritt gezwungen.
Die Ecuadorianische Bischofskonferenz hat in einer am 21. April veröffentlichten Verlautbarung dem neuen Staatsoberhaupt Alfredo Palacio ihre Unterstützung versichert in der Annahme, dass das Parlament des Landes bei der Präsidentschaftsnachfolge im Rahmen der gesetzlichen und verfassungsrechtlichen Normen gehandelt habe. „Die Bischofskonferenz wünscht, dass die neue Regierung ihre eigenen Schritte entsprechend der Gesetze und der Verfassung unternehmen möge und sich darum bemüht, dem Land den für seine Entwicklung notwendigen Frieden zu geben und dabei stets die Erwartungen des Volkes im Auge zu behält.“, so die Bischöfe. „Wir fordern die Bürger Ecuadors und alle gesellschaftlichen und politischen Kräfte auf, sich mit vereinten Kräften für das Wohl unseres Landes einzusetzen. Das Parlament soll seine Handlungsweise ändern und sich allein dem Gemeinwohl widmen“, erklären die Bischöfe weiter. Einen besonderen Appell richten die Bischöfe auch an die Armee mit der Bitte um Zusammenarbeit bei der Konsolidierung des Rechtsstaates, den sich die Menschen in Ecuador wünschen. (RZ) (Fidesdienst, 28/04/2005 - Zeilen, Worte)


Teilen: