AMERIKA/BRASILIEN - Insgesamt 27 AIFO-Projekte zur Förderung der Basisversorgung im Gesundheitswesen, zur Bekämpfung von Lepra, zur Entwicklung der Gemeinden und zur Unterstützung gefährdeter Kinder

Dienstag, 26 April 2005

Rom (Fidesdienst) - Brasilien steht auf der Liste der Länder mit den meisten Leprakranken nach Indien an zweiter Stelle. Grund dafür sind vor allem gesellschaftliche und wirtschaftliche Faktoren und die dramatischen Lebensbedingungen weiter Bevölkerungsteile.
Brasilien ist ein Land mit großen Kontrasten: im Süden gibt es Automobil- und Luftfahrtindustrie, Chemie- und Rüstungsunternehmen und im Norden ein Produktions- und Ausbeutungssystem, das sich seit der Kolonialzeit kaum weiterentwickelt hat. Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten gehört das Land weltweit zu den ersten Zehn, doch innerhalb des Landes ist das Ungleichgewicht immens. Nach Schätzungen leben rund 42 Millionen Brasilianer in extremer Armut. Das Analphabetentum ist weit verbreitet, nur 65% der Einwohner des Landes haben Zugang zu einer angemessenen Trinkwasserversorgung und nur 44% sind an ein funktionierendes Abwassersystem angeschlossen. Viele Menschen sterben in Brasilien immer noch an Infektionskrankheiten. Die Säuglingssterblichkeit liegt bei 3,2%. Die Gegenwärtigen Lebensbedingungen und eine prekäre Situation im Gesundheitssystem sind für eine Reduzierung der Lepraerkrankungen denkbar ungünstig.
Vor diesem Hintergrund entwickelt das italienische Leprahilfswerk AIFO (Associazione Italiana Amici di Raoul Follerau) Projekte zur Förderung der Basisversorgung im Gesundheitswesen, der Bekämpfung von Lepra, der Entwicklung und der Unterstützung gefährdeter Kinder. Insgesamt betreut das Hilfswerk im Jahr 2005 27 solcher Projekte.
Das lateinamerikanischen Land ist in verschiedene Regionen unterteilt. Der Norden um das Delta des Amazonas besteht aus großen Ebenen mit tropischem Regenwald und großen Flüssen. In dieser Region hat die unkontrollierte Waldrodung zur Zerstörung des natürlichen Habitat zahlreicher Tiere und Pflanzen geführt. Darunter leiden auch die Indio-Völker und die Carajas-Berge mit ihren umfangreichen Mineralvorkommen. In der Region Nordosten gibt es vor allem felsige Hochebenen, wo vorwiegend Viehzucht betrieben wird, in den Küstengebieten werden Zuckerrohr und Kakao angebaut. Der Südosten ist unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten am weiteten entwickelt (Kaffee, Baumwolle, Mais und Zuckerrohr werden hier angebaut). Der Süden und der Mittelwesten sind vor allem für die Rinderzucht bekannt. Weitere Informationen: www.aifo.it (AP) (26/04/2005 - 32 Zeilen, 324 Worte)


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