AFRIKA/TOGO - „Es herrscht gemäßigter Optimismus nach den Vereinbarungen über eine Regierung der Nationalen Einheit“, so Beobachter zum Fidesdienst

Dienstag, 26 April 2005

Lomé (Fidesdienst) - „Die Menschen gehen wieder vorsichtig auf die Straßen, und hoffen auf eine baldige Rückkehr zur Normalität“, so Beobachter aus kirchlichen Kreisen in Togo, wo sich nach der politischen Krise nach den Wahlen vom 24. April, bei denen es nach Ansicht der Oppositionsparteien zu Wahlbetrug gekommen war, die Situation geändert. Am gestrigen 25. April hatten die beiden wichtigsten Kandidaten bei den Präsidentschaftswahlen vom Sonntag sich auf die Bildung einer Regierung der Nationalen Einheit, unabhängig vom Wahlausgang geeinigt. Dies gab der nigerianische Präsident Olusegun Obasanju in seiner Eigenschaft als Präsident der Afrikanischen Union bekannt. Obasanju hatte sich mit dem Sohn des verstorbenen Staatspräsidenten und Kandidaten der Regierungspartei, Faure Gnassingbe und mit dem Anführer der Opposition. Gilchrist Olympio, zu Gesprächen getroffen.
Der 39jährige Gnassingbe ist Sohn von Gnassingbe Eyadema, der das Land 40 Jahre mit eiserner Hand regierte und im Februar dieses Jahres überraschend gestorben war. Olympio ist Sohn des ersten togolesischen Präsidenten nach der Unabhängigkeit und Anführer der Opposition. Er konnte sich selbst nicht für die Wahl kandidieren, da er in Paris im Exil lebt und unterstützte deshalb während der Wahlkampagne die Nummer Zwei der Opposition, Emmanuel Akitani Bob. Der Vater von Gilchrist Olympio, Sylvanus Olympio wurde 1963 bei einem Staatsstreich unter Leitung des damals jungen Offiziers Eyadema ermordet. Vier Jahre später ernannte sich Eyadema selbst zum Präsidenten und führte das System der Einheitspartei ein.
„Es handelt sich hier mit Sicherheit um eine unerwartete Entwicklung, die der Hoffnung den Weg bereitet“, so der Beobachter zum Fidesdienst. „Die Menschen sind jedoch misstrauisch, weil sie sich immer noch vor der Gewalt der Militärs fürchten, die erst gestern Morgen mehrere Demonstranten töteten. Es wird zudem befürchtet, dass es sich bei den Vereinbarungen nur um einen Vorwand des Regimes handeln könnte, das Zeit gewinnen möchte um unliebsame Beweise für Verbrechen der jüngeren Vergangenheit zu beseitigen“, so der Beobachter abschließend. (LM) (Fidesdienst, 26/04/2005 - 29 Zeilen, 324 Worte)


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