AFRIKA/TOGO - Ungewissheit über den Ausgang der Präsidentschaftswahl nachdem die Opposition Wahlbetrug denunziert

Montag, 25 April 2005

Lomé (Fidesdienst) - Die Situation in Lomé, der Hauptstadt von Togo, wo am Sonntag, den 24. April Präsidentschaftswahlen stattfanden, ist angespannt. „Die Opposition denunziert ganz offen Wahlbetrug seitens der Regierung“, so Beobachter aus Kreisen der Ortskirche, die aus Sicherheitsgründen anonym bleiben möchten. „Anderseits fanden die Maßnahmen, die die Stimmabgabe beieinträchtigen sollten, unter den Augen der internationalen Beobachter statt. Es gibt gut informierte Beobachter, die vom Austausch der Wahlurnen durch Soldaten der Regierungsarmee berichten“, so der Beobachter. „Die Menschen sind fest davon überzeugt, dass die Opposition die Wahl gewonnen hat: nachdem der verstorbenen Präsident Gnassingbé Eyadéma 38 Jahre lang an der Macht war, soll nun ein anderer Weg eingeschlagen werden“, so der Beobachter gegenüber dem Fidesdienst.
Am 24. April war es in Lomé auch zu Auseinanderschreitungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften gestorben, bei denen 3 Menschen starben und 20 verletzt wurden. „Wir machen uns ernsthaft sorgen um die Zukunft des Landes. Die jungen Menschen haben die Hoffnung aufgegeben, dass es für sie in Togo einen Arbeitsplatz geben wird, und wandern aus. Die Verzweiflung führt zu Gewalt und stürzt das Land ins Chaos“, so der Beobachter weiter.
Die Kandidaten, die bei der Präsidentschaftswahl angetreten waren, waren der Sohn des verstorbenen Präsidenten, Gnassingbé Eyadéma, Kandidat der RPT (Rassemblement du Peuple Togolais, Regierungspartei) und Emmanule Akitani Bob, Vertreter einer Koalition der Oppositionsparteien.
Am Vorabend der Wahl hatte die „Coalition Togo“, der zusammen mit zahlreichen humanitären Organisationen auch die ‚Franciscans International’ angehören, willkürliche Festnahmen von Oppositionsmitgliedern und Einschüchterungsmaßnahmen denunziert. „Coalition Togo“ hatte bereits in der Vergangenheit auf systematische und anhaltende Menschenrechtsverstöße durch die togolesische Regierung und der Regierungspartei nahe stehende bewaffnete Banden hingewiesen.
„Seit dem Tod von Präsident Gnassingbé Eyadéma am 5. Februar 2005 haben verschiedene Episoden gezeigt, dass es weiterhin Einschüchterungsmaßnahmen gegen die Bevölkerung, willkürliche Festnahmen von Oppositionsvertretern und Einschränkungen der Versammlungs- und Ausdrucksfreiheit kommt“, heißt es in einer Verlautbarung der „Coalition Togo“.
„Die anhaltenden und systematischen Verstöße gegen die Menschenrechte, zu denen es in Togo seit mehreren Jahren kommt, und die fehlende Absicht der Regierung gegen die Verantwortlichen dieser Episoden vorzugehen, hindert die Menschen in Togo daran, an einem friedlichen Wahlprozess frei und ohne Angst teilzunehmen. Aus diesem Grund sollte die internationale Staatengemeinschaft, einschließlich der Afrikanischen Union, der Wirtschaftsgemeinschaft der Westafrikanischen Staaten (CEDEAO) und der Vereinten Nationen, entschieden reagieren“, heißt es in der Verlautbarung abschließend. (LM) (Fidesdienst, 25/04/2005 - 39 Zeilen, 391 Worte)


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