EUROPA/SPANIEN - „Die Ehe zwischen homosexuellen Partnern ist eine Verirrung und die Vorraussetzung für die Zerstörung der Familie und damit der Menschheit“, so Pater José Antonio Sayés zum Fidesdienst

Samstag, 23 April 2005

Rom (Fidesdienst) - „Die Ehe zwischen homosexuellen Partnern, die die Regierung in Spanien einführen möchte, ist mehr als nur eine Sünde, sie ist eine Verirrung“, so der spanische Theologe und Buchautor P. José Antonio Sayés Bermejo, der als Professor an der Theologischen Fakultät der Universität Navarra (Spanien) unterrichtet im Gespräch mit dem Fidesdienst. „Dies ist die Voraussetzung, die zur Zerstörung der Familie und damit der Menschheit führen wird“, so der Theologe.
Zur Entwicklung, die zur Verabschiedung des Gesetzesentwurfs im spanischen Parlament geführt hat, sagt P. Sayes: „Im September letzten Jahres kündigte der Premierminister die Einführung laizistischer Gesetze in Spanien an. Seither wurde in Spanien viel über Laizismus gesprochen, wobei sich dieser Ausdruck in Spanien sehr von dem Begriff Laizität unterscheidet. Laizität setzt voraus, dass Kirche und Regierung einen jeweils eigenen Handlungsraum besitzen und die Kirche die Autonomie der Regierung respektiert. Doch unter Laizismus versteht man etwas anderes. An erster Stelle lässt er nur das empirische Wissen zu, weshalb keine Möglichkeit besteht, zur wahren Erkenntnis der moralischen Wahrheit zu gelangen. Er lässt zwar Gott zu, jedoch einen Gott ohne Gesicht, einen Gott, der keine moralische Instanz ist, einen Gott zu dem man nicht beten kann. Nach diesem Prinzip sind alle Religionen gleich, es handelt sich bei allen um Wahrheiten, doch keine ist die Wahre. Deshalb darf die Religion auch keine soziale Ausdrucksform annehmen, sondern sie bleibt im eigenen Umfeld des internen Gewissens eingeschlossen. Ein weiteres Prinzip des Laizismus besteht darin, dass die Moral auf dem Gewissen gründet. Es wird sogar das Gesetz der Natur abgelehnt, allein das individuelle Gewissen des Einzelnen wird anerkannt und Gesetze, die mit absoluter Mehrheit im Parlament verabschiedet werden. Dies ist genau das, was in Spanien passiert. Die Homosexualität wird auf der Grundlage des Prinzips der Gleichberechtigung eingeführt. Und es wird dabei nicht berücksichtigt, dass die Ehe auf dem Gesetz der Natur basiert.“
Dies alles wird nach Ansicht von P. José Sayes schlimme Folgen: „An erster Stelle müssen wir uns vor Augen halten, dass die Liebe zwischen zwei Männern oft nur von kurzer Dauer ist, denn es fehlt jene Stabilität, die das männliche und das weibliche Element bieten. Aus diesem Grund gehen solche Beziehungen oft in die Brüche, wodurch Instabilität entsteht. Außerdem werden den jungen Menschen zwei Modelle gleichberechtigt angeboten, zum einen die Ehe zwischen Mann und Frau und zum anderen die ‚Ehe’ zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern: sind beide gleichberechtigt, dann heißt es keine von beiden ist wirklich etwas wert. Die traditionelle Ehe wird damit unterbewertet und verliert in der Gesellschaft an Ansehen. Außerdem geht eine zusätzliche Gefahr auch von der Änderung des Scheidungsrechts aus, das vorsieht, dass sich Paare bereits drei Monate nach der Heirat ohne Angabe von Gründen voneinander scheiden lassen können. Etwas, das so leicht zerstört werden kann, hat keinerlei Wert und ist unnütz: dies ist die Botschaft, die man jungen Generationen vermittelt. In fünfzehn Jahren werden wir verhaltensgestörte Kinder haben, denen es an Gleichgewicht fehlt, weil sei die Mutterliebe nicht erfahren haben, die für ihre Stabilität unverzichtbar ist.“
„Gott sei Dank“, so Sayes abschleißend, „hat uns Gott einen Oberhirten wie Papst Ratzinger gegeben, der in seiner Predigt bei der Messe zum Beginn des Konklave von der „Diktatur des Relativismus“ sprach. Er wird den Mut haben, wahre moralische Werte zu verdeutlichen und damit ein wahres Licht für die Welt sein. Denn die Kirche hat den Mut zu sagen, was niemand zu sagen wagt.“ (RG) (Fidesdienst, 23/04/2005 - 46 Zeilen, 584 Worte)


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