AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Rückzug der schweren Waffen macht Fortschritte: „Das eigentliche Problem sind die Kleinwaffen“, so Beobachter zum Fidesdienst

Freitag, 22 April 2005

Abidjan (Fidesdienst) - „Der Abtransport der schweren Waffen macht Fortschritte, auch wenn er nicht immer rasch vor sich geht“, so ein Beobachter aus Kreisen der Ortskirche in Bouaké, der Hauptstadt, der von den Rebellen der „Forces Nouvelles“ kontrollierten Gebiete im Norden von Cote d’Ivoire (Elfenbeinküste).
„Gegenwärtig werden die schweren Waffen zurückgezogen und bis zum 24. April sollen die diese an den von den Parteien dafür bestimmten Orden gelagert werden“, so der Beobachter im Gespräch mit dem Fidesdienst. „Es gibt acht Lager für solche Waffen in den von den Rebellen kontrollierten Gebieten und sieben in den Gebieten, die von der Regierung kontrolliert werden. Diese Rüstungslager werden von den Blauhelmen der ONICI (Mission der Vereinten Nationen in Cote d’Ivoire) und von den französischen Soldaten der Licorne-Einheiten bewacht. Doch die Menschen betrachten solche Manöver mit einem gewissen Misstreuen, denn ein solcher Rückzug der Waffen in der Vergangenheit schon viermal durchgeführt und später wurden die Waffen trotzdem wieder aus den Lagern geholt“, so der Beobachter.
„Das wahre Problem sind vielmehr die Leichtwaffen, die sich in den Händen der Milizionäre befinden, die seit drei Jahren ihr Unwesen unter der Bevölkerung treiben. Dies ist die schwierigste Aufgabe, weil die Milizionäre daran gewöhnt sind, von dem Geld zu leben, das sie an unzähligen bewaffneten Straßenblockaden im Norden und Westen des Landes einnehmen“, so der Beobachter. Die Führungskräfte der ‚Forces Nouvelles’ gaben bekannt, dass die Einsammeln der Leichtwaffen mehr Zeit in Anspruch nehme, da die eigenen Soldaten zunächst über die Prozedur der Waffenabgabe informiert werden müssten. Das Problem besteht darin, dass nicht genügend finanzielle Mittel für eine tatsächliche Wiedereingliederung der Milizionäre in die Zivilgesellschaft zur Verfügung stehen. Leider ist der Krieg zu einem Beruf geworden“.
Am 16. April unterzeichneten Vertreter der Regierungsarmee und der Rebelleneinheiten in Bouakè ein Abkommen über den Rückzug schwerer Waffen. Außerdem soll ein Programm für die Abgabe der Leichtwaffen vereinbart werden. Vom 14. bis 31. Juli sollen Gespräche zur Beendigung des Entwaffnungsprozesses und der Rehabilitation stattfinden. Solche Gespräche sind von einem am 6. April in Pretoria unterzeichneten Abkommen vorgesehen. (LM) (Fidesdienst, 22/04/2005 - 32 Zeilen, 352 Worte)


Teilen: