AFRIKA/ÄTHIOPIEN - Nach der Zeit der Trauer aller Religionen um Papst Johannes Paul II. beten die Gläubigen in der Eparchie Adigrat für die Wahl des neuen Papstes

Montag, 18 April 2005

Adigrat (Fidesdienst) - Auch in Äthiopien beten Gläubige für die Wahl des neuen Papstes. „Seit die traurige Nachricht vom Tod des Papstes bekannt wurde, haben die Gläubigen in der Eparchie Adigrat begonnen für den verstorbenen Papst zu beten und Gott für das Geschenk zu danken, das dieser Papst war, und für die ewige Ruhe seiner Seele. Außerdem beten die Menschen dafür, dass der Heilige Geist die Kirche bei der Wahl des 265. Papstes als Vikar Christi inspirieren möge“, heißt es in einer Mitteilung der Eparchie Adigrat im Norden Äthiopiens, die dem Fidesdienst vorliegt.
In Adigrat war der Tod von Papst Johannes Paul II. auch Anlass für ein ökumenisches und interreligiöses treffen. „Am 9. April haben alle Pfarreien der Eparchie einen Trauergottesdienst für den Heiligen Vater gefeiert. In der St. Salvator-Kathrdrale zelebrierte Bischof Abuna Tesfaselaise Medhin von Adrigrat einen Gottesdienst, an dem tausende katholische Gläubige teilnahmen und bei dem auch Vertreter der anderen drei Religionsgemeinschaften und der örtlichen Behörden anwesend waren“, heißt es in der Mitteilung. „Vertreter der äthiopisch-orthodoxen und der evangelischen Kirche sowie der muslimischen Glaubensgemeinschaft lobten das vorbildliche Leben von Papst Johannes Paul II.“
„Bei der ökumenischen Feier im Anschluss an den Gottesdienst brachten der Verwalter von Osttigrai und die Vertreter der anderen drei Religionen ihr Beileid zum Tod von Johannes Paul II. zum Ausdruck. Sie wünschten der katholischen Kirche, dass es ihr gelingen möge, einen geistlichen Führer zu finden, der den Herausforderungen, die Papst Johannes Paul II. hinterlassen hat, anzugehen“, heißt es in der Verlautbarung weiter.
In seiner Predigt betonte der Bischof, dass „Papst Johannes Paul II. in unseren Herzen lebendig und die Meilensteine, die er auf seinem außerordentlichen Weg bei der Verkündigung des Friedens und der Versöhnung, der Toleranz und der Solidarität mit den Ausgeschlosssenen stets in bleiben werden. Damit wurde er zur Stimme für die Stimmlosen beim Schutz der Menschen unabhängig von deren Religion, Rasse oder Meinung. Wie Christus war der Heilige Vater ein Mensch, dem alle am Herzen lagen. Heute beten wir dafür, dass seine Seele die göttliche Herrlichkeit sehen möge“.
„Diese bewegende Erfahrung der Trauer und der Dankbarkeit und die Anteilnahme aller Religionen und alle Menschen wurde von allen Eparchien, Vikariaten und Präfekturen in Äthiopien geteilt“, heißt es in der Mitteilung abschließend.
Von den insgesamt 68 Millionen Einwohnern Äthiopiens sind 494.000 Katholiken. Bei restlichen Einwohnern handelt es sich um Orthodoxe, Muslime, Animisten und Mitglieder anderer Religionen. (Quelle: Päpstliches Jahrbuch 2002). (LM) (Fidesdienst, 18/04/2005 - 36 Zeilen, 416 Worte)


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