AFRIKA/GHANA - Kinder, die beim Fischfang am Volta-See ausgebeutet werden, leiden unter langfristigen psychischen und physischen Folgen

Samstag, 16 April 2005

Accra (Fidesdienst) - Malaria, Amöbiase, chronische Kopf-, Bauch und Augenschmerzen und Bilharziose (eine in den Tropen und Subtropen weit verbreitete Erkrankung, deren Auftreten vom Vorkommen der als Zwischenwirte fungierenden, in warmen Binnengewässern lebenden Schnecken abhängig ist) gehören zu den unter den Kindern am Volta-See am meisten verbreiteten Krankheiten. Viele dieser Kinder, die am Nordufer des Sees als Sklaven für die Fischer des Yeji-Volkes arbeiten müssen, konnten im Rahmen eines Programms der Internationalen Organisation für Migranten (IOM) befreit werden (vgl. Fidesdienst vom 16. Februar 2005). Diese Kinder leiden jedoch vor allem auch unter psychischen Folgen: sie haben kein Selbstvertrauen und stehen ihrer Umwelt misstrauisch gegenüber.
Das IOM konnte bisher 537 Kindern helfen, die von ihren Eltern, die unter äußerst prekären wirtschaftlichen Bedingungen leben, verkauft wurden. Im Februar 2005 wurden 107 Kinder in einem Rehabilitationszentrum in der ghanaischen Hauptstadt Accra untergebracht. Dort versucht man ihnen bei der Überwindung ihrer Traumas zu helfen bevor sie wieder mit ihren Herkunftsfamilien zusammengeführt werden.
Obschon die meisten Kinder nach Ermessen der Ärzte bald wieder zu ihren Familien zurückkehren und die Schule besuchen können, werden sie über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren beobachtet und behandelt werden müssen, damit eine vollständige Genesung unter physischen und psychischen Gesichtspunkten gewährleistet werden kann. Die Kinder wurden gezwungen in die gefährlichen Sumpfgewässer des Volta-Sees zu tauchen, um dort Fischernetze zu befreien, die sich verhängt hatten oder sie mussten viele Stunden am Tag die Netze auswerfen und wieder einholen (LM) (Fidesdienst, 16/04/2005 - 24 Zeilen, 251 Worte)


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