AFRIKA/ANGOLA - Marburg-Epidemie breitet sich weiter aus: Bisher starben bereits 203 Menschen. Mitarbeiter des italienischen Missionsärzteverbandes CUAMM koordinieren die Tätigkeit im Krankenhaus von Uige

Freitag, 15 April 2005

Padua (Fidesdienst) - Die Marburg-Epidemie bereite sich in Angola weiterhin aus: im April wurden bereits mehr Krankheitsfälle diagnostiziert als im März.
In den vergangenen beiden Tagen wurde in Uige ein Koordinationsteam gebildet, dem Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO), des Centers for Diasease Control and Prevention (CDC), der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ und des italienischen Missionsärzteverbandes CAUMM angehören. Das Team soll die Tätigkeit des örtlichen Krankenhauses koordinieren und dabei die Einhaltung internationaler Sicherheitsbestimmungen gewährleisten. Ein erster Schritt zur Lösung einer Epidemie, die bisher außer Kontrolle geraten zu sein schien.
Zum Schutz von Ärzten und Pflegepersonal fanden im Krankenhaus in Uigé bereits Informationsveranstaltungen statt, bei denen die notwendigen grundlegenden Verhaltensregeln erläutert wurden. Damit wollen die zuständigen Behörden ein „akzeptables Risiko“ sicherstellen, um den Menschen in der Region ein Mindestmaß an Betreuung zu ermöglichen, ohne das medizinische Personal zu gefährden. Beim Transport der Patienten in das Krankenhaus und bei deren Behandlung und Betreuung entstehen zusätzliche Ansteckungsrisiken, deren Kontrolle unbedingt erforderlich ist.
„Die psychologische Belastung ist groß: die Stadt entleert sich zunehmend“, berichten Ärzte aus Uige, „es wird nur noch über Tod, Beisetzung und Überführung von Leichen gesprochen“. Derzeit sind die Menschen jedoch nicht nur der Gefahr einer möglichen Infektion mit dem Marburg-Virus ausgesetzt, sondern sie müssen auch damit rechnen, dass nur ein Mindestmaß an Behandlung und Pflege gewährleistet ist. „Damit die Sicherheit im Krankenhaus garantiert werden kann“, so die Mitarbeiter des italienischen Missionsärzteverbandes, „sind teuere Materialien notwendig; es wurde zwar Hilfe versprochen, doch bisher kam nur wenig an. Deshalb sind wir dringend auf weitere Hilfen angewiesen“ (AP) (Fidesdienst, 15/04/2005 - 28 Zeilen, 278 Worte)


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