ASIEN/SRI LANKA - Das neue Jahr als Gelegenheit, Vergangenes hinter sich zu lassen, den Krieg zu beenden und zu vergeben: Wünsche von Bürgern, Politikern und Religionsvertetern zum Neujahrsfest

Freitag, 15 April 2005

Colombo (Fidesdienst) - Ein neues Jahr im Zeichen des Friedens und der Versöhnung wünschen sich Bürgerinitiativen und religiöse Organisationen, darunter auch mehrere katholische Bewegungen, anlässlich des Neujahrsfest, der auf dem srilankischen Kalender am 13. April gefeiert wird. Der Überlieferung nach wird damit die erste Ernte des Jahres gefeiert. In den Beziehungen zwischen der Regierung des Lands und der tamilischen Minderheit, deren Angehörige vor allem im Norden des Landes wohnen, wo auch die Geurillabewegung der „Liberation Tiger of Tamil Eelam, aktiv ist, die eine föderative Staatsform und Verwaltungsautonomie fordern, stehen weiterhin still. Bei dem Bürgerkrieg in Sri Lanka, der 1983 ausbrach starben bisher rund 65.000 Menschen, Hunderttausende mussten ihre Heimatdörfer verlassen. Vor zwei Jahren wurde ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet, doch bisher folgte kein Friedensabkommen.
Frieden wünscht sich auch die Staatspräsidentin Chandrika Kumaratunga, die in ihrer Ansprache an die Nation daran erinnerte, dass „bei dem Seebeben rund 40.000 Einwohner des Landes starben und viele ihr gesamtes Hab und Gut verloren haben“. „Wir müssen dieses Neujahrsfest zu einem Beginn des Wiederaufbaus und der Befriedung nutzen“, so die Präsidentin.
Die Staatspräsidentin erinnerte auch daran, dass gemäß der Überlieferung jedes neue Jahr eine Gelegenheit ist „Vergangenes hinter sich zu lassen und sich gegenseitig zu vergeben“. In diesem Zusammenhang rief sie auch zur Einheit beim Wiederaufbau der Nation auf und betonte, dass von der Tsunamikatastrophe alle betroffen seien: „Singhalesen und Tamilen, Buddhisten und Hinduisten, Christen und Muslime müssen deshalb zusammenarbeiten“.
Der Aufruf zu Frieden und Versöhnung wird auch von den Politikern des Landes sowie von christlichen und buddhistischen Religionsführern unterstützt, die den Appell der Staatspräsidentin begrüßen. (PA) (Fidesdienst, 15/04/2005 - 27 Zeilen, 285 Worte)


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