AFRIKA/BURUNDI - Vorsichtiger Optimismus nach der Ankündigung eines Waffenstillstands seitens der letzten noch aktiven Guerillagruppe

Donnerstag, 14 April 2005

Bujumbura (Fidesdienst) - „Die Nachricht von einer möglichen Waffenstillstand seitens der einzigen noch aktiven Guerillagruppe des Landes hat zu einem vorsichtigen Optimismus geführt“ so Beobachter aus Kreisen der Ortskirche in Bujumbura zum Fidesdienst. Die Rebellebewegung FNL gab bekannt, sie habe der burundischen Regierung einen Waffenstillstand angeboten und wolle bewaffnete Angriffe sofort einstellen.
„Die Situation scheint relativ ruhig zu sein, obschon wir erfahren haben, dass es gestern zu einem Schusswechsel am Stadtrand der Hauptstadt gekommen war“, so der Beobachter. „Wir werden in den kommenden Tagen sehen, wie seriös das Angebot der Rebellen ist. Allgemein wird nun erwartet, dass der Anführer der FNL, Agathon Rwasa, der sich seit Jahren versteckt hält, so dass schon mehrmals vermutet wurde, er sei tot, sich nun in der Öffentlichkeit zeigt. Wenn er sich an den Verhandlungstisch setzt, kann man mit einer gewissen Sicherheit davon ausgehen, dass die Guerillabewegung ernsthaft beabsichtigt, den Krieg zu beenden“, so der Beobachter zum Fidesdienst.
Tansania vermittelt im Friedensprozess in Burundi. In dem Nachbarland leben hunderttausende burundischer Flüchtlinge, weshalb starkes Interesse an einer Stabilisierung in Burundi besteht.
Seit 1993 herrscht in Burundi ein Bürgerkrieg, bei dem sich die Regierungsarmee, die größtenteils aus Tutsi besteht, mit verschiedenen Guerillabewegungen der Hutu konfrontiert sieht. Bei dem Konflikt starben bisher mindestens 300.000 Menschen. 2000 wurden erste politische Vereinbarungen in Arusha (Tansania) unterzeichnet, die die Bildung einer Übergangsregierung festlegten, an der alle wichtigsten Parteien Burundis teilnehmen sollten. Die Guerillabewegung war nicht vertreten. Erst mit den Vereinbarungen, di 2003 in Dar es Salaam zwischen der Regierung und den Rebellen der FDD unterzeichnet wurden, gab es eine tatsächliche Aussicht auf Frieden. Nun scheint die FNL an der Reihe zu sein, die bisher die Hügel um Bujumbura kontrolliert und vor dort aus in unregelmäßigen Abständen Angriffe startet, die sich auch gegen Wohnungen von Zivilisten richten.
Am 28. Februar stimmten die Bürger des Landes bei einer Volksabstimmung in Burundi mit großer Mehrheit der neuen Verfassung zu (vgl. Fidesdienst vom 1. März 2005) (LM) (Fideesdienst, 14/04/2005 - 31 Zeilen, 333 Worte)


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