AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - SOS DER SCHWEIZER BISCHÖFE: ES MUSS ETWAS GEGEN FOLTER, VERGEWALTIGUNGEN … UND DEN EXTREMEN HUNGER UNTERNOMMEN WERDEN

Donnerstag, 24 Juli 2003

Bunia (Fidesdienst) – „Alle im Ituri-Distrikt agierenden Kräfte müssen an der Regierung beteiligt werden. Nur auf diese Weise wird ein entscheidender Schritt in Richtung Frieden gelingen“, so ein Vertreter aus kirchlichen Kreisen aus Bunia, der Hauptstadt der Provinz Ituri im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo, wo weiterhin Menschen infolge der schweren Kämpfe zwischen rivalisierenden Volksgruppen sterben, zur derzeitigen Situation in dem afrikanischen Land. „Die europäische Eingreiftruppe kann zwar ein gewisses Maß an Sicherheit in Bunia garantieren, doch die umliegenden Dörfer werden systematisch von bewaffneten Banden, die in der Region agieren geplündert, und den Preis dafür zahlt wie üblich die Zivilbevölkerung“, so die Fidesquelle. Nachdem in den vergangenen Monaten schwere Gefechten zwischen den Milizen der Hema und Lendu stattgefunden hatten, wurde eine internationale Friedenseinheit unter französischer Leitung stationiert. Die ersten Soldaten kamen Ende Mai nach Bunia.
Die dramatische Situation in Ituri hat auch die Schweizer Bischofskonferenz dazu veranlasst, die Regierung ihres Landes um ein Eingreifen zur Beendigung des Krieges zu bitten. Der Vorsitz der Helvetischen Bischofskonferenz (CES) zitiert den Erzbischof von Kinshasa, Karidnla Frederic Etsou, der die Schweizer Bischöfe um Hilfe gebeten hat: „Die Situation im Kongo und insbesondere in Bunia wird zunehmend besorgniserregend und ich sehe mich deshalb gezwungen, die Alarmglocke zu läuten, damit die ganze Welt den verzweifelten Schrei dieser Männer, Frauen und Kinder hört, die vergewaltigt; gefoltert und grausam ermordet werden … die aus Mangel an Lebensmitteln nicht davor zurückschrecken, Menschenfleisch zu essen! Die Menschen fliehen vor dem Tod, verlassen Wohnungen und Dörfer, nehmen Menschen mit, denen Verletzungen jeder Art zugefügt wurden, und suchen in der Bischofsresidenz in Bunia und in anderen öffentlichen Einrichtungen Zuflucht“.
Unterdessen gibt es aus dem Kongo jedoch auch Signale, die auf eine, wenn auch langsame, Rückkehr zum Frieden hoffen lassen. Ein Positives Zeichen ist zum Beispiel die Vereidigung der Minister aus den Reihen der RCD-Goma (Koalition für die Demokratie im Kongo), die zu den größten im Kongo agierenden Guerilla-Bewegungen gehört. (LM) (Fidesdienst 24/7/2003 – 30 Zeilen, 333 Worte)


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