ASIEN/INDIEN - MISSION DER ORDENSLEUTE IN INDIEN: KONFERENZ DER ORDENSOBEREN

Dienstag, 13 Mai 2003

Bangalore (Fidesdienst) – Die eigene Ausbildung muss stets überdacht und aktualisiert werden, damit man den Herausforderungen des dritten Jahrtausends in einer Welt der stetigen Veränderung gewachsen ist. Zu diesem Schluss kamen die indischen Ordensoberen am Ende ihrer Versammlung Ende April in Bangalore rund 2.600 Kilometer südlich von Delhi. An der Konferenz nahmen rund 450 Ordensobere stellvertretend für 113.000 Ordensleute teil, die sich mit dem Thema „Die Ausbildung der Ordensleute für die Mission im heutigen Indien befassten“.
In einer gemeinsamen Schlussverlautbarung weisen die Ordensoberen auf den „raschen Wandel“ in der Gesellschaft hin, „der auch von den Ordensleuten eine erneuerte Vision von ihrer eigenen Ausbildung auf der ständigen Suche nach dem Absoluten in der reichen und vielfältigen kulturellen und religiösen Tradition Indiens erfordert.“
Nach Ansicht der Ordensoberen sollten folgende Themen Teil der permanenten Fortbildung der Ordensleute sein: Globalisierung, interethnischen Konflikte, Engagement für Gerechtigkeit für unterdrückte Volksgruppen, Frauenbewegungen, Umwelt, Menschenrechte.
Damit sie den Herausforderungen gewachsen sind, sollten die Ordensleute „den Blick stets auf Gott richten und zur Umkehr des eigenen Herzens bereit sein“, wobei nicht zuletzt auch die „prophetische Dimension“ des Ordenslebens die Bekämpfung von Ungerechtigkeit erforderlich mache.
Ein erster Schritt ist nach Erachten der Ordensoberen die „Ausbildung der Ausbilder“: zu diesem Zweck sollen regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen, kongregationenübergreifende Studienseminare und thematische Ausbildungsveranstaltungen stattfinden. Außerdem müsse „kritisches Denken, soziales und politisches Bewusstsein und eine soziokulturelle Analyse der Medien“ gefördert werden, damit Ordensleute die „Dynamik einer Welt“ verstehen, „die sich ein einem Schwindel erregenden Tempo verändert“.
Abschließend fordern die Ordensoberen die Ordensleute auf, Fragen der Menschenrechte, des Umweltschutzes, der Inkulturation und des interreligiösen Dialogs größere Aufmerksamkeit zu widmen. All diese Themen sollen auch in die Lehrpläne zur Ausbildung von Priesteramtskandidaten und Ordensleute aufgenommen werden. Ebenso wichtig sei jedoch auch die Teilnahme am Gemeinschaftsleben. Die Ordensoberen bestätigten den Jesuitenpater Lisbert D’Souza für eine weitere dreijährige Amtszeit im Amt als Vorsitzender der Konferenz der Indischen Ordensoberen. (PA) (Fidesdienst 13/5/2003 – 32 Zeilen, 315 Worte)


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