AFRIKA/ SÜDAFRIKA - Die Bischöfe im südlichen Afrika trauern um den Papst der um Vergebung gebeten hat für die im Namen der Christenheit praktizierten Sklaverei

Dienstag, 5 April 2005

Pretoria (Fidesdienst) - “Sein Tod nach einer langen, mit Würde und Glauben getragenen Krankheit beschließt 26 Jahre eines Pontifikats, während dessen er die Kirche mit einem außerordentlichen Charisma geführt hatte. Mit diesen Worten ehren die Bischöfe der „Southern African Catholuic Bishops' Conference“ (SACBC, zu der die Bischöfe von Südafrika, Botswana und Swaziland gehören) Johannes Paul II in einem Fides übersandten Kommuniqué. Johannes Paul II hatte eine herausragende Rolle beim Wandel der Geschichte im letzten Jahrhundert und gilt als einer der größten Päpste der Neuzeit“, heißt es in .
„Er wird zweifelsohne für seinen eindeutigen Beitrag zum Sturz der kommunistischen Régime in Osteuropa in Erinnerung bleiben ebenso wie für seine standhafte Haltung im Hinblick auf die Religionsfreiheit und die Verteidigung der Menschenrechte. In seiner Lehre und in seinen zahlreichen Enzykliken hat Papst Johannes Paul II lebhaftes Interesse für gesellschaftliche und wirtschaftliche Probleme gezeigt“ bekräftigen die Bischöfe. „Er hat die Würde der Arbeit hervorgehoben, die rechte der Arbeitnehmer verfochten und als und die ungerechte Verteilung der Reichtümer und die wachsende Kluft zwischen armen und reichen Ländern als unmoralisch verurteilt.“
„Johannes Paul II hat energisch den Weg des Dialogs mit den Gläubigen unterschiedlicher Religionen gefördert, und in zahlreichen Zusammenkünften mit den Vertretern der Weltreligionen hat er unermüdlich für eine größere Einheit der menschlichen Familie gewirkt“, heißt es in der Pressemitteilung weiter; es wird darin auch an die „denkenswerten Bemühungen Johannes Pauls II erinnert, den Frieden in die vom Krieg zerstörten Länder zu bringen; er bezeichnete den Krieg als eine Niederlage für die Menschheit“.
„Als entschlossener Verfechter der Heiligkeit des Lebens hat sich Johannes Paul II unverrückbar gegen die Kultur des Todes in der Welt gestellt und unaufhörlich Abtreibung und Euthanasie als unmoralisch verurteilt. Seine wiederholten Appelle für die Wiederentdeckung der Wurzeln des Glaubens und der Werte des Evangeliums - Liebe, Gerechtigkeit und Solidarität - sind ein sicheres Heilmittel gegen den moralischen Verfall, der auf der Ideologie von Konsumismus und Materialismus beruht, auf religiöser Gleichgültigkeit und moralischem Relativismus“ erklären die Bischöfe; dabei heben sie außerdem hervor, dass Johannes Paul II ein Mann des Friedens und der Versöhnung war. So hat er dem Mann vergeben der 1981 . Man wird ihn für sein Engagement zur Heilung der Wunden der Vergangenheit in Erinnerung behalten: er hat die anderen christlichen Glaubensrichtungen und die jüdische Gemeinschaft um Vergebung für das Verhalten der katholischen Kirche gebeten. Und schließlich hat der Papst Vergebung in Afrika für den im Nemen des Christentums erfolgten Sklavenhandel erbeten.“
Die Bischöfe schließen mit der Erklärung “Wir beweinen voller Trauer den Tod von Johannes Paul II, sind gleichzeitig aber tief dankbar für all das, was der Herr durch seine unaufhörlichen Bemühungen zur Annäherung der Menschen an Gott und der Menschen untereinander erreicht hat.“ (L.M.) (Fidesdienst 5/4/2005 - 42 Zeilen, 471 Worte)


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