EUROPA/ITALIEN - HOHE KINDERSTERLBLICHKEIT VOR ALLEM IM KAUKAUSUS UND IN ZENTRALASIEN: NEUER UNICEF-BERICHT

Dienstag, 22 Juli 2003

Rom (Fidesdienst) – Im so genannten Social Monitor untersucht das Kinderhilfswerk UNICEF die Situation der Kinder in 27 Mittel- und Osteuropäischen Staaten und der Gemeinschaft der unabhängigen Staaten (ehemalige Sowjet-Union), die sich derzeit noch in einer Übergangsphase befinden. Am 22. Juli wurde der UNICEF-Bericht in Rom vorgestellt, der sich dieses Jahr insbesondere mit den Kindersterblichkeitsraten in den betreffenden Ländern befasst, die leider oft weit über den offiziellen Angaben liegen. Aus dem Jahresbericht 2003 geht hervor dass die Kindersterblichkeit in Zentralasien (Armenien, Aserbaidschan, Georgia, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan) fünfmal höher ist als in den restlichen Staaten Mittel und Osteuropas und der Gemeinschaft der Unabhängigen Staaten und sogar zwölfmal höher als in den Industriestaaten. Grund für die hohe Kindersterblichkeit ist meist das Zusammenspiel mehrere Faktoren wie Armut, beschränkter Zugang zu medizinischer Versorgung sowie schlechter Gesundheitszustand und Mangelernährung bei den Müttern. Diese Ursachen könnte man nach Ansicht des Hilfswerks zum Teil beheben. Ein wirtschaftlicher Aufschwung in der Region könnte der Armut entgegenwirken und das Wohl von Müttern und Kindern steigern. Es wäre auch Voraussetzung für mehr Investitionen in die medizinische Basisversorgung und in ein effizientes Vorsorgesystem. Mit internationaler Unterstützung könnte auch das Wissen des medizinischen Personals auf den neuesten Stand gebracht werden, damit die Voraussetzungen für eine angemessene medizinische Versorgung gewährleistet wären. Im Mittelpunkt des Berichts steht vor allem die Kindersterblichkeit in den acht Ländern des Kaukasus und Zentralasiens sowie in Rumänien und der Ukraine. Vor allem in diesen Ländern stimmen die aus der Untersuchung hervorgehenden Daten nicht mit den offiziellen Daten überein. In Aserbaidschan werden von 1000 Kindern 74 tot geboren, in den offiziellen Statistiken wird die Zahl mit 17 angegeben. Weitere Analysen haben ergeben, dass in Armenien von 1000 Kindern 36 tot geboren werden, in Tadschikistan liegt die Zahl sogar bei 89. (AP) (Fidesdienst, 22/7/2003 – 27 Zeilen, 303 Worte)


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