AFRIKA/ANGOLA - In der Provinz Uige besteht weiterhin die Gefahr der Ansteckung mit der Marburg-Virus-Infektion, an deren Folgen im Norden des Landes bereits zahlreiche Menschen starben

Mittwoch, 30 März 2005

Rom (Fidesdienst) - Insgesamt starben in Angola bisher 120 Menschen an den Folgen einer Marburg-Virus-Infektion, darunter vor allem Kinder. Die Epidemie, die mit anfangs sporadischen Krankheitsfällen im Rückblick in Angola im November 2004 ausbrach, stellt für das Gesundheitssystem des Landes eine ernsthafte Bedrohung dar. Die akute Ansteckungsgefahr scheint alles andere als überwunden zu sein. Anlass zur Sorge ist vor allem die hohe Sterblichkeitsrate und die Übertragung der Krankheit auf das Pflegepersonal. Unter den Opfern befindet sich auch die italienische Kinderärztin Maria Bonino, die als freiwillige Helferin des italienischen Ärzteverbandes „Medici con l’Africa Cuamm“ im staatlichen Krankenhaus der Provinz Uige (Angola) tätig war.
Nach jüngsten Informationen freiwilliger Helfer vor Ort ist die Lage weiterhin sehr ernst. Unterdessen treffen auch Mitarbeiter des Weltgesundheitsamtes und der spanischen Niederlassung von „Ärzte ohne Grenzen“ (die eng mit dem italienischen Ärzteverband Cuamm zusammenarbeitet) vor Ort ein. Nachdem Krankenhaus von Uige zwei weiter Krankenpfleger an den folgen der Infektion starben herrscht dort eine ziemlich angespannte Atmosphäre, die den normalen Tagesablauf beeinträchtigt. Sogar in der Isolationsstation bleibt die Lage weiterhin kritisch.
Vor einer Ansteckung wird auch in der benachbarten Demokratischen Republik Kongo und in der Republik Kongo gewarnt. In der Demokratischen Republik Kongo haben die Behörden strenge Gesundheitskontrollen an der Grenze zu Angola veranlasst. Außerdem werden Ärzte und Pflegepersonal im Umgang mit der Infektion geschult, die ein hämorrhagisches Fieber auslöst.
An den Folgen der Krankheit, gegen die es derzeit kein wirksames Medikament gibt, starben in der Zeit von 1998 bis 2000 im Süden des Landes. Die Virus-Infektion trat 1967 erstmals in der deutschen Stadt Marburg auf, wo sich Labormitarbeiter durch den Kontakt mit importierten grünen Meerkatzen aus Uganda infiziert hatten. Die Krankheit verursacht wässrigen Durchfall und in vielen Fällen auch zu schweren inneren Blutungen und wird von Mensch zu Mensch durch Kontakt mit Körperflüssigkeit übertragen.
Viren die hämorrhagisches Fieber auslösen (Marburg-Infektion, Ebola und Lassa) sind latent ständig präsent und führen in einigen teilen Äquatorialafrikas immer wider durch eine Primärinfektion durch den Kontakt mit infizierten Tieren zum Ausbruch einer Epidemie unter Menschen. (AP) (Fidesdienst, 30/03/2005 - 34 Zeilen, 357 Worte)


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