AFRIKA/SIMBABWE - Alle 15 Minuten stirbt ein Kind an Aids, eines von acht Kindern stirbt vor Erreichen des fünften Lebensjahres. Gesundheitseinrichtungen in prekärem Zustand: über 55% der 12 Millionen Einwohner sind durch Hunger bedroht

Freitag, 18 März 2005

Rom (Fidesdienst) - Alle 15 Minuten stirbt in Simbabwe ein Kind an Aids. Wie aus jüngsten Daten des Kinderhilfswerks UNICEF hervorgeht, hat die Sterblichkeit der Kinder im Alter unter 5 Jahren seit 1990 um 50% zugenommen. Heute stirbt eines von acht Kindern vor Erreichen des fünften Lebensjahres. In einer Verlautbarung des Kinderhilfswerks wird auch darauf hingewiesen, dass ein Fünftel der Kinder in Simbabwe Waisenkinder sind und dass 160.00 einen oder beide Elternteile verlieren werden.
Die prekäre Situation des Gesundheitssystems und der medizinischen Einrichtungen in Simbabwe führt auch dazu, dass von dem Land eine latente Ansteckungsgefahr für die Länder des südlichen Afrika dar. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt in Simbabwe bei 33 Jahren.
Einst war das Land als Getreidekammer Afrikas bekannt, doch seit 2000 ist Simbabwe von den Hilfen des Welternährungsprogramms abhängig. Gegenwärtig sind über 55% der rund 12 Millionen Einwohner des Landes durch Hunger bedroht.
Die Inflationsrate ist im Lauf der vergangenen Jahre auf über 600% angestiegen und im ganzen Land nehmen die Lebensmittelknappheit und Engpässe bei der Versorgung mit den für die Wirtschaft des Landes grundlegenden Gütern, wie zum Beispiel Treibstoff und Strom zu, so dass heute 70%-80% der Erwerbsfähigen arbeitslos sind. Infolge der plötzlichen und raschen Verarmung des Landes in den vergangenen fünf Jahren kam es auch zu großen Lücken im Gesundheits- und Bildungswesen.
Dies führte dazu dass viele Ärzte und Krankenpfleger das Land verlassen, was die bereits chaotische Situation in den Krankenhäusern des Landes zusätzlich verschlimmert. (AP) (Fidesdienst, 18/03/2005 - 26 Zeilen, 270 Worte)


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