AFRIKA/TANSANIA - „Eucharistie als Zeichen der Einheit und Pflicht zur Nächstenliebe“: Fastenhirtenbrief der Bischöfe zum Jahr der Eucharistie. „Die Familie Gottes muss stets eine Gemeinschaft sein, die in einem einzigen Geist und mit derselben Bindung durch die Nächstenliebe wächst“.

Donnerstag, 17 März 2005

Dar-es-Salaam (Fidesdienst) - Eine Aufforderung zum Nachdenken über das Sakrament der Eucharistie und die Fähigkeit zur Förderung von Einheit, Frieden, Liebe und zum gegenseitigen Kennenlernen unter den Gläubigen und allen Menschen guten Willens enthält der gemeinsame Hirtenbrief der tansanischen Bischöfe zur Fastenzeit 2005. Das Hirtenwort mit dem Titel „Eucharistie als Zeichen der Einheit und Pflicht zur Nächstenliebe“ erläutert an erster Stelle die „Einheit unter dem Gottesvolk“, d. h. die Einheit „zwischen dem Menschen und dem Göttlichen“: diese Einheit mache allen bewusst, wie wichtig es ist, sich die göttliche Liebe zu den Menschen zu eigen zu machen: „Die Familie Gottes muss stets eine Gemeinschaft sein, die in einem einzigen Geist und mit derselben Bindung durch die Nächstenliebe wächst“.
Die Bischöfe betonten in diesem Zusammenhang, dass der Reichtum der Menschen darin besteht, dass sie alle „Brüder und Schwestern, Kinder desselben Vaters in einer einzigen Familie und alle von Gott geschaffen und durch die göttliche Liebe miteinander verbunden sind“. Davon ausgehend wird auch die zentrale Bedeutung der Eucharistie im Leben der Kirche verständlich: „Wenn wir über die Eucharistie nachdenken, dann denken wir über das Leben Jesu Christi, des Erlösers der Menschheit nach. Jesus ist damit vollkommene Quelle der Einheit und vollkommenes Bindeglied der Liebe der Menschen zueinander“.
Mit Bezug auf die Enzyklika von Papst Johannes Paul II „Ecclesia de Eucharistia“ und auf die Instruktion „Sacramentum Redemptionis“, erinnern die Bischöfe daran, dass „die heilige Eucharistie Quelle des Lebens der Kirche ist… sie ist Christus selbst, der sein Leben für sein Volk hingibt“. Die Eucharistie bewege die Herzen und heile Wunden der Vergangenheit. Deshalb sei auch die Fastenzeit eine Zeit der Gnade für alle, in der sich alle Gläubigen um die Barmherzigkeit bemühen sollten, die Gott für die inner Umkehr durch die Eucharistie schenkt. Die Eucharistie sei zwar Quelle wahrer Umkehr und Heiligkeit, so die Bischöfe, doch die Gläubigen sollten sich vor allem auch daran erinnern, dass die innere Umkehr stets auch durch das Sakrament der Buße geschehe, weshalb alle eingeladen seien, dieses Sakrament für die Vergebung der Sünden korrekt zu empfangen.
Die Eucharistie vereine auch die Kranken mit Jesus und sei ein Sakrament der Liebe und der Heilung: „Wenn sie die Eucharistie empfangen, dann sind auch kranke Menschen durch die Liebe mit Jesus unserem Erlöser“. In der Botschaft erinnern die Bischöfe auch an die Option für die Armen und bitten die Gläubigen deshalb um „eine authentische Solidarität der Liebe und um Mitgefühl für arme Menschen“. In diesem Zusammenhang weisen sie auch darauf hin, dass das besondere Augenmerk des Apostolats der Kirche im Laufe der Geschichte stets den Armen galt.
Abschließend appellieren die tansanischen Bischöfe an die Bürger des Landes mit der Bitte um den Erhalt des Friedens und um gegenseitiges Verständnis vor allem mit Blick auf die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im kommenden Oktober. Die Gläubigen sollen auch dafür beten, dass Gott die Menschen bei der Wahl jener Kandidaten erleuchten möge, die sich für Frieden, Solidarität und ganzheitliche menschliche Entwicklung einsetzen. (LM/SL) (Fidesdienst, 17/03/2005 - 43 Zeilen, 523 Worte)


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