ASIEN/CHINA - Die Bekämpfung von Lepra kann nicht separat geschehen, sondern sie muss Teil eines umfassenden Gesundheitsprogramms sein. Das Engagement des italienischen Aussätzigenhilfswerks AIFO in China.

Mittwoch, 16 März 2005

Rom (Fidesdienst) - Wie aus aktuellen Daten des italienischen Aussätzigenhilfswerks AIFO (Associazione Italiana Amici Raoul Follerau) hervorgeht, konnten in den vergangen Jahren bei der Leprabekämpfung, in Ländern, in denen diese Krankheit endemisch ist, gute Ergebnisse erzielt werden. Nicht zuletzt dank der Einführung polichemiotherapeutischer Behandlungsmethoden (PCT), die zu einem beachtlichen Rückgang der Krankheitsfälle führten. Trotzdem ist die Zahl der Neuansteckungen pro Jahr gleich bleibend. In endemischen Ländern wird die Krankheit immer noch zu spät diagnostiziert, was mit sich bringt, das die Patienten bleibende Behinderungen davontragen.
Die Bekämpfung von Lepra kann nicht separat geschehen, sondern sie muss Teil eines umfassenden Gesundheitsprogramms und der medizinischen Grundversorgung sein. Außerdem müssen vor allem eine rechtzeitige Diagnose und angemessene therapeutische Behandlungsmethoden gewährleistet sein, damit Behinderungen vermieden oder Patienten mit einer Behinderung rehabilitiert werden können. Deshalb sind auch eine Gesundheitserziehung und entsprechende Informationsprogramme, sowie entsprechende Ausbildungsmaßnahmen für medizinisch-technisches Personal notwendig. Zudem sollte die Rehabilitation von Leprakranken und deren Angehörigen gefördert werden.
Beispielhaft für ein solches integriertes Vorgehen sind die Programme des italienischen Aussätzigenhilfswerks AIFO in der chinesischen Provinz Yunnan. Seit 1989 unterstützt das Hilfswerk in Absprache mit der Provinz Yunnan umfassende Hilfsprogramme zur Bekämpfung von Lepra. Angesichts der schlechten gesundheitlichen Bedingungen in abgeschiedenen Bergdörfern (ehemaligen Leprastationen) in der chinesischen Provinz startete AIFO Anfang 2002 in Zusammenarbeit mit der einheimischen Nichtregierungsorganisation „HANDA“ (Handa Rehabilitation & Welfare Association) mit Sitz in Guangzhou) solche Programme.
Aufgrund des Weiterbestehens von Vorurteilen gegenüber den Betroffenen, leben in der Provinz Yunnan leben Leprakranke weiterhin in abgeschiedenen Bergdörfern. In allen Familien dieser Dörfer war mindestens ein Mitglied an Lepra erkrankt und die Familien müssen mindestens zwei weitere Generationen in diesen Dörfern leben. Über 300 solche Dörfer wurden in der Provinz vorwiegend in den 50er und 60er Jahren gebaut. Insgesamt leben dort 10.000 Menschen. 70% der Kranken in den Dörfern brauchen körperliche Rehabilitationsbehandlungen (darunter auch chirurgische Eingriffe, insbesondere augenärztliche Operationen). Außerdem kämpfen viele der Familien in den Dörfern um das tägliche Überleben: es gibt weder fließend Wasser noch elektrischen Strom und Kinder können nur selten eine Schule besuchen.
Ziel der AIFO-Hilfsprogramme in dieser Provinz sind vor allem die Weiterentwicklung bestehender Einrichtungen der gesundheitlichen Basisversorgung und die Unterstützung des Integrierten Leprakontrollprogramms der Provinz sowie Förderung von Maßnahmen zur Unterstützung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fortschritts der betroffenen Dörfer. (AP) (15/03/2005 - 42 Zeilen, 395 Worte)


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