AMERIKA/VEREINIGTE STAATEN - Religion als Friedensfaktor stand im Mittelpunkt einer von der amerikanische Botschaft beim Heiligen Stuhl in den Räumlichkeiten der Gemeinschaft von Sant’Egidio

Donnerstag, 10 März 2005

Rom (Fidesdienst) - Seitdem mit dem Frieden von Westfalen (1648) der Dreißigjährige Krieg beendet wurde, war in den westlichen Ländern das Konzept der Religionskriege überwunden. Die Attentate vom 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten, haben jedoch eine erneute Debatte darüber angeregt, ob die westlichen Länder es mit einem religiösen Konflikt mit der islamischen Welt zu tun haben. Dieses umfassende und delikate Thema stand im Mittelpunkt eines Gesprächs mit Jack Mills, Senior Adviser des J. Paul Getty Trust, der 1996 für sein Buch „Gott: eine Biographie“ mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde.
Die von der amerikanischen Botschaft beim Heiligen Stuhl organisierte Veranstaltung fand in den Räumlichkeiten der Gesellschaft Sant’Egidio in Rom statt. Im Verlauf der Debatte wurde festgestellt, dass die Attentate vom 11. September für die Täter ein Misserfolg war. Der Westen wurde nicht geschwächt, sondern es wurde eine Spaltung zwischen den westlichen Ländern und der islamischen Welt geschaffen, die zu einer weltweiten Solidarität mit den Vereinigten Staaten geführt hat. Dabei wurde deutlich, dass die Gefahr nicht der Islam an sich ist, sondern jene Vorstellung, die terroristische Gruppen, die vorgeben im Namen aller Muslime zu handeln, von der islamischen Religion vermitteln.
Der Krieg im Irak hat also zu einer Spaltung mit der islamischen Welt geführt, die nun wieder überwunden werden muss. Die Vereinigten Staaten vertreten eine politische Linie der Religionsfreiheit, die auch auf dem Erfahrungen jener Religionskriege beruht, die in Europa vor dem Frieden von Westfalen geführt wurden. In einem solchen Kontext genießen islamische Gemeinden in den Vereinigten Staaten weitgehende Versammlungsfreiheit. Solche Gemeinden gibt es im ganzen Land und diese haben meistens keine besonderen Beziehungen zu spezifischen Ländern. „Die amerikanischen Muslime sind für die Vereinigten Staaten eine besonders wertvolle Ressource, so Jack Mills, der auch hervorhob, wie die Öffnung und die kulturelle Lebendigkeit der islamischen Gemeinden in den Vereinigten Staaten zu einem besseren Verständnis zwischen der islamischen Welt und westlichen Ländern beitragen können.
Mills betonte auch, dass die Integration der islamischen Gemeinden in das gesellschaftliche und politische Leben der westlichen Demokratien sei, dass sowohl Europa als auch die Vereinigten Staaten betreffe. Auf der Grundlage der politischen Tradition in Amerika sollte deshalb eine umfassende kulturelle Begegnung stattfinden, die zu einem besseren gegenseitigen Verständnis zwischen den Völkern beiträgt. (LM) (Fidesdienst, 10/03/2005 - 33 Zeilen, 386 Worte)


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