ASIEN/CHINA - Im Priesterseminar von Shanxi heißt zur Erinnerung an den großen Chinamissionar wieder „Seminar Johannes von Montecorvino“

Mittwoch, 9 März 2005

Taiyuan (Fidesdienst) - Das Priesterseminar in Shanxi hat seinen ursprünglichen Namen wieder zurückbekommen und heißt heute wieder „Seminar Johannes von Montecorvino“ (www.shanxixiuyuan.com). In dem Seminar wurden seit seiner Gründung viele chinesische Priester ausgebildet. Seit seiner Wiedereröffnung im Jahr 1985 besuchten über 100 Priester das Seminar, das auch Fortbildungskurse für Ordensschwestern und Laien anbietet. Mit der Rückkehr zum ursprünglichen Namen soll an den „heiligen Johannes von Montecorvino erinnert werden und dessen Beitrag zur Erstevangelisierung in China“ heißt es auf den Internetseiten des Seminars.
Die chinesische Provinz Shanxi wurde von den Franziskanern evangelisiert. Das Priesterseminar wurde von Bischof Agapit Fiorentini ofm von Taiyuan (Hauptstadt der Provinz Shanxi) gegründet. Am 6. Juli 1935 weihten der damalige Apostolische Delegat, Mgr. Mario Zanin und Bischof Fiorentini die neuen Seminarsgebäude ein. Anlässlich der Wiedereröffnung 1985 wurden mehrere Priester aus Hongkong als Lehrkräfte an das Seminar entsandt. Die Wiedereröffnung des Priesterseminars wurde auch von Vertretern der katholischen Kirche in Deutschland unterstützt. Das neue Seminarsgebäude besteht heute aus verschiedenen Abteilungen für Studenten, Lehrkräfte, Wohnungen, Speisesaal, Freizeiträume, Lehrräume und einer Kirche.
Der heilige Johannes von Montecorvino war der erste katholische Chinamissionar. Er war Erzbischof von Kambalik (heute Peking) und lebte von 1247 bis 1328. Papst Nikolaus IV. hatte ihn zum Großkhan nach Kambalik entsandt, wo er 1293 eintraf. Bei seiner Ankunft wurde er mit allen Ehren empfangen. Bereits im ersten Jahr bekehrte er den König zum katholischen Glauben, was ihm größere Freiheit bei der Verkündigung und Praxis des Glaubens einbrachte. Er bekehrte auch die Prinzessin und spätere Ehefrau des Großkhans zum katholischen Glauben. Außerdem übersetzte er zahlreiche katholische Texte und das Evangelium in die chinesische Sprache. Im Laufe der Jahre bekehrte und taufte er Tausende Chinesen und regte den Bau von Klöstern und Kirchen an. (Fidesdienst, 09/03/2005 - 28 Zeilen, 302 Worte)


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