ASIEN/PAKISTAN - Internationaler Tag der Frauen: Christen und Nichtchristen fordern gemeinsam mehr Schutz für die Rechte der Frauen

Dienstag, 8 März 2005

Lahore (Fidesdienst) - Die Rechte der Frauen müssen in Pakistan besser geschützt werden: dies fordert ein Forum säkularer und christlicher Menschenrechtsorganisationen in Pakistan anlässlich des internationalen Tags der Frauen am 8. März.
In einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt, weist die „Kommission für Frieden und menschliche Entwicklung“ darauf hin, dass Verstöße gegen die Rechte der Frauen und im Land geltende diskriminierende Gesetze, die Frauen betreffen, die Entwicklung des Landes und den Fortschritt einschränken, der nicht ohne den gleichberechtigten Beitrag der Frauen möglich ist.
Der Leiter der Kommission, Waseem Anthony, betont, dass „das Wohlergehen der Frauen für das Land von vitaler Bedeutung ist“ und zitiert in diesem Zusammenhang den Artikel 25 der pakistanischen Verfassung, der in Anlehnung an die Artikel 2 und 7 der Universalen Menschenrechtserklärung, die Gleichberechtigung zwischen allen Bürgern garantiert. Die Umsetzung dieses Artikels wird jedoch nach Ansicht von Waseem Anthony oft durch Gewohnheiten beeinträchtigt, die auf archaische Bräuche zurückgehen oder auf islamischen Gesetzen, den so genannten Hudud, gründen oder im Zusammenhang mit dem so genannten Ehrenrecht stehen. Auch Vergewaltigung, so die Kommission, sei im Land noch weit verbreitet und werden von weiten Teilen der pakistanischen Gesellschaft toleriert. Gewalt gegen Frauen umfasse auch die häusliche Gewalt in den Familien, die in Pakistan besonders häufig vorkomme. In diesem Zusammenhang fordert das Forum eine Justiz- und Polizeireform.
Die Kommission für Frieden und menschliche Entwicklung ist eine Nichtregierungsorganisation, die sich vor allem für den Schutz der Menschenrechte und insbesondere der Rechte von Minderheiten einsetzt. Der Organisation, die auch mit der bischöflichen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der Pakistanischen Bischofskonferenz zusammenarbeitet, gehören sowohl Christen als auch Muslime an.
Gemeinsam veröffentlichten die beiden Kommissionen ein Dokument, das der pakistanischen Regierung vorgelegt wurde, in dem die Verfasser auf die wichtigsten Menschenrechtsfragen und insbesondere auch auf aktuelle Frauenfragen in Pakistan hinweisen. Im Rahmen des „Justice and Peace Workers Asia Pacific Forum“ wurde die pakistanische Regierung zudem darum gebeten „Gewalt gegen Frauen und deren Diskriminierung“ zu bekämpfen und angemessene Maßnahmen zur Gewährleistung von Gerechtigkeit zu ergreifen. (PA) (Fidesdienst, 08/03/2005 - 32 Zeilen, 344 Worte)


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